Stechlin Institut
Die heutigen Nutzer und Bewohner des Hauses hatten sich bereits in Berlin einige Jahre mit dem Thema Bodenbesitz und -spekulation und Fragen von Raum und Ort beschäftigt, als sie auf dieses kleine Gutshaus unweit des Grossen Stechlinsees aufmerksam wurden. So hatten sie beispielsweise ein Haus in Berlin-Mitte abgetragen und mit den Steinen dieses Hauses ein Fundament für ein neues Gebäudes in Brandenburg gebaut. Als Idee für das Gutshaus in Stechlin formulierten sie die Errichtung eines Instituts für zeitgenössische Kunst im Kontext gesellschaftlicher Fragen.
Die Grundstückseigentümerin, Landesforstverwaltung, wollte jedoch kein Pachtverhältnis mit den Projektinitianten eingehen. Auch war es den Initianten nicht möglich, das Haus zu kaufen. Zur selben Zeit verschärfte sich in Berlin, unweit ihrer Wohnung, der Konflikt um den Schokoladen. Sie hörten vom dortigen Engagement der Stiftung Edith Maryon und wussten auch um die Genese des Stiftungsprojekts ExRotaprint. So gelangten sie schliesslich mit ihrem Anliegen an die Stiftung.
Die Stiftung Edith Maryon gGmbH konnte das Grundstück erwerben und es in Erbpacht an die SI Stechlin-Institut gGmbH weitergeben. Das Stechlin-Institut wurde 2013 zur Erforschung und Umsetzung künstlerischen Denkens für wichtige gesellschaftliche Fragen gegründet. Auf Basis eines künstlerisch-reflexiven, achtsamkeitsbasierten Lebensstils arbeiten Menschen hier an der Verbesserung der gesellschaftlichen wie auch ihrer individuellen Situation. Ein erstes Projekt bestand darin, Menschen mit Multipler Sklerose und sozial engagierte Künstler*innen mit dem Ziel der jeweiligen Perspektiverweiterung miteinander zu vernetzen. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Format der Stechlin-Dialoge auch für gemeinnützige Initiativen jenseits des Themas MS geöffnet. Die Idee sozial engagierter Kunst ist in das Projekt ebenso eingetragen wie der Glaube an eine Gesellschaft als imaginäre Institution.
Stechlin liegt nördlich von Berlin, inmitten von ausgedehnten Wäldern und nahe des einzigen Klarwassergrosssees Norddeutschlands, dem Grossen Stechlin. Die Geschichte Neuroofens beginnt 1872. Das Gut Neuroofen wird errichtet und 420 Hektar Land werden von hier aus bewirtschaftet. 1889 fällt das Gut an die Preussische Forst und wird waldwirtschaftlich betrieben. Im untergehenden Nazideutschland nutzte kurzfristig die Oberste Heeresleitung unter Heinrich Himmler das Gut. Während der DDR wurde das Gut als Kinderferienlager, Küche und Speisesaal für Waldarbeiterschüler und später als Mehrfamilienhaus genutzt. Nach der Wende diente das Gutshaus zuletzt als Wohnhaus des Oberförsters. 2013 gab die Forst den Standort auf, und seitdem stand das Gebäude leer.
Mit Wirkung zum 1. Dezember 2015 ging die Liegenschaft auf unsere Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH über.
Données du projet | |
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Lieu | Neuroofen 7, 16775 Stechlin, Deutschland |
Terrain | 3000 m2 |
Année de construction | Zweite Hälfte 19. Jahrhundert |
Thème du projet | Gesundheit und Erholung, Wohnen und Arbeiten |
Utilisation | Kunst und Therapie |
Partenaires du projet | GmbH |
Type de contrat | Erbbaurecht |
Entreprise | Terra Libra Immobilien GmbH |
Élaboration du projet | Kauf |
Début du projet | 2014 |