Kloster Namen Jesu
Das Kapuzinerinnenkloster «Namen Jesu» ist das älteste Frauenkloster im Kanton Solothurn. Seit mehr als 400 Jahren wird es als spiritueller Ort, wo sich Glaube, Zusammenleben und Natur zu einer harmonischen Gesamtheit fügen, von Frauen gepflegt und unterhalten. Der Konvent besteht derzeit nur noch aus sechs Kapuzinerinnen, die sich aufgrund der leider zu erwartenden mittelfristigen Auflösung des Konvents selbstbestimmt und vorausschauend um eine langfristig gesicherte Zukunft der Klosteranlage und ihrer kulturellen, spirituellen und sozialen Zwecke zu kümmern entschlossen. Sie entschieden zusammen mit dem bisherigen Eigentümer, dem Verein Kloster Namen Jesu, das Grundstück samt aufstehenden Gebäuden unserer Stiftung schenkungsweise zu übertragen. Wir übernehmen mit der Schenkung auch die Verantwortung für den Erhalt und die zukünftige Entwicklung des Klosterareals. Solange die Kapuzinerinnen im Kloster verweilen möchten und können, steht ihnen dies im Rahmen einer Nutzniessung zu. Bestehende Projekte und Mietverhältnisse, z.B. das vom Klosterbetrieb unabhängige, neu gegründete «Zentrum für Arbeit und Stille» oder die Vielfaltsgärtnerei «Chrutwärk», bleiben erhalten und werden weitergeführt. Das Klosterareal bietet aufgrund seiner Grösse (Grundstück und Räumlichkeiten) noch viel Potential, welches in den kommenden Jahren behutsam zusammen mit den Schwestern und dem Verein Kloster Namen Jesu entwickelt werden soll.
Princelet Street 25
Dieses denkmalgeschützte georgianische Haus mitten in London gehörte der Schweizer Architektin, Philosophin, Künstlerin und Schriftstellerin Annetta Pedretti. Sie lebte und arbeitete dort während fast vierzig Jahren und nutzte das Haus als Ort für ihre vielseitigen Experimente in allen Lebens- und Schaffensformen. Nach ihrem Tod schenkte ihre Familie das Haus unserer Stiftung. Wir beauftragten das Architektur-, Design- und Kunstkollektiv Assemble Studio, den Wiederaufbau des stark sanierungsbedürftigen Hauses in den kommenden Jahren zu planen und eine passende Nutzungsform während der Zwischenphase und für die Zukunft zu entwickeln. Informationen zum aktuellen Programm: House of Annetta
Nach der umfassenden Sanierung soll ein Zentrum für Forschung, Kunst und Solidaritätswerk rund um den bereits von Annetta Pedretti angestrebten gesellschaftlichen Systemwechsel entstehen.
Grange de la Ville 4, Mollie-Margot
Dieses Einfamilienhaus wurde uns zusammen mit einem Chalet in St. Martin als Schenkung übertragen, wobei die ehemalige Besitzerin noch das Nutzniessungsrecht innehat. Anlässlich ihrer Pensionierung befand sie, dass es an der Zeit sei, die beiden Liegenschaften anderen Menschen, ihren Aufgaben und Impulsen zugutekommen zu lassen. Das Haus in Mollie-Margot soll nach Möglichkeit weiterhin im Kontext der sozialtherapeutischen Einrichtung «Association La Branche» genutzt werden, für welche die Schenkerin über viele Jahrzehnte lang tätig war. Die Association befindet sich in Gehdistanz zu Mollie-Margot und könnte zukünftig als Unterkunft für Mitarbeitende, Betreute oder für Therapieräume dienen.
Chalet La Zorette
Dieses Chalet wurde uns zusammen mit einem Einfamilienhaus in Mollie-Margot als Schenkung übertragen, wobei die ehemalige Besitzerin noch das Nutzniessungsrecht innehat. Anlässlich ihrer Pensionierung befand sie, dass es nun an der Zeit sei, die beiden Liegenschaften anderen Menschen, ihren Aufgaben und Impulsen zugutekommen zu lassen. Als idealer Erholungsort soll das Chalet nach Möglichkeit in sozialtherapeutischem Kontext genutzt werden.
Langenlängeweg 3, Riehen
Ein Einfamilienhaus auf grossem Grundstück wurde der Stiftung Edith Maryon von drei Geschwistern schenkungsweise übertragen. Im Andenken an ihre Eltern verfügten sie, dass hier schöne und bezahlbare Wohnungen für Menschen im dritten Lebensabschnitt entstehen sollen. Das bestehende Gebäude wird hierfür umgebaut und energetisch saniert, daneben ist ein Neubau geplant. Insgesamt entstehen 15 Wohnungen. Gemeinschaftlich genutzt werden Garten und Hof, ein Gemeinschaftsraum und Gästezimmer im Altbau sowie Hobbyräume im Untergeschoss des Neubaus.
Reichenberger Hof
Dieser Vierseithof am Rande des Naturparks «Märkische Schweiz» wird als Grundlage für ein nachhaltiges und naturbezogenes Lebensmodell mit Akteuren unterschiedlicher Kompetenzen, Ideen, Herkünfte, Fähigkeiten und finanzieller Hintergründe unterhalten und entwickelt. Mit dem Ziel, den Hof als Ort der Begegnung und der Bildung zu stiften, übertrug uns die ehemalige Besitzerin Boden und Liegenschaften im Rahmen einer mit Niessbrauch und Nutzungsrechten verbundenen Teilschenkung. Die Gebäude stellen wir im Erbbaurecht einem Architektenpaar zur Verfügung; für die kommenden zehn Jahre sind Sanierungen nach ökologischen Kriterien geplant und es entsteht ein Permakulturgarten.
Kastanienallee 12
Den etwa 100 Bewohner*innen und Gewerbetreibenden in den Häusern um den legendären Hirschhof in Prenzlauer Berg, zu DDR-Zeiten ein Freiheitstreff und bis heute Symbol der ehemaligen, oppositionellen Ost-Berliner Kunstszene, drohte die Verdrängung aus ihren Wohnungen und Arbeitsstätten. Eine Versteigerung an den Meistbietenden stand unmittelbar bevor. Nach intensiven Gesprächen mit den privaten Eigentümern entwickelten wir gemeinsam mit der Genossenschaft SelbstBau e.G. die Lösung, das Grundstück in einer Bruchteilsgemeinschaft zu erwerben, wobei die Genossenschaft Eigentümerin der Wohnungen und die Stiftung Eigentümerin der Gewerbeeinheiten wurde. Dies ermöglichte es der SelbstBau e.G., den Erwerb der Wohnungen öffentlich gefördert zu bekommen. Zur Behebung des grossen Instandsetzungsbedarfs werden wir der Genossenschaft ein Darlehen gewähren. Für später ist vorgesehen, dass wir mit ihr ein Erbbaurecht vereinbaren.
Die komplexe Ausgangslage und das Ringen um das Zustandekommen des gemeinsamen Erwerbs fanden grosse öffentliche und politische Aufmerksamkeit und waren Anlass für zahlreiche Medienberichte. Mehr dazu findet sich auf der Webseite des Vereins der Hausbewohner*innen der Kastanienallee 12.
Ráth György utca 4
Diese Wohnung befindet sich im 1. Obergeschoss des Hauses, in dessen Erdgeschoss das Kultur-Café Nyitott Műhely betrieben wird. Die Stiftung Edith Maryon unterstützt das vielfältige künstlerische Programm der «Open Workshop Foundation Nyitott Muhely» unter anderem mit einem Teil der Mieterträge aus der Wohnung.
Rübenberg
Eine Privatperson schenkte unserer Stiftung insgesamt vier landwirtschaftliche Flurstücke in der Nähe von Rotenburg/Wümme, behält daran aber zunächst das Niessbrauchrecht.
Bot da Münts
Zur Ermöglichung eines kleinen ökologischen, gemeinschaftlichen Wohn- und Gartenprojekts «Wohnen im Permagarten» hat die Stiftung zwei Grundstücke im Kanton Graubünden geschenkt erhalten, davon eines bebaut mit einem baubiologisch hochwertigen und energetisch nachhaltigen Einfamilienhaus. An dieser bereits bebauten Parzelle hat die äusserst grosszügige und gemeinwohlorientierte Schenkerin das lebenslängliche Nutzniessungsrecht. Auf der bisher noch unbebauten Parzelle werden zwei ebenfalls baubiologisch hochstehende Häuser unter der Devise «selber bauen» errichtet, wofür den Besitzerinnen dieser Häuser jeweils ein unselbstständiges und unvererbliches Baurecht auf Lebenszeit eingeräumt wurde (für unsere Stiftung das erste Projekt mit dieser Art Vertrag). Der geplante Permakulturgarten verbindet die drei Bewohnerinnen der Grundstücke. Dank der vollumfänglichen Schenkung des Bodens schafft das Projekt erschwinglichen Wohnraum bzw. Eigenheime an privilegierter Lage.
Haus Berger
Bei dieser in unmittelbarer Nachbarschaft zum Goetheanum gelegenen Liegenschaft, erbaut 1935 im organischen Stil, konnte die Stiftung das mit einem Baurecht belastete Grundstück (den Boden) zu günstigen Konditionen von den privaten Eigentümern käuflich erwerben. Die Verkäufer behalten das auf 60 Jahre vereinbarte Baurecht und bleiben somit bis auf Weiteres die Hauseigentümer. Mit der Hinzuziehung der Stiftung als dauerhafter Landeigentümerin ist die nicht-spekulative Verwendung des Grundstücks auf lange Sicht gewährleistet.
Bodenweg 1
Im Rahmen einer vorgezogenen Nachlasslösung konnte die Stiftung Edith Maryon dieses Grundstück, den Boden, zu sehr günstigen Konditionen von Privat erwerben. Das Baurecht verbleibt bei der bisherigen Eigentümerin. An dieser Adresse befand sich in den Jahren 1995 bis 2014 der Sitz der Stiftung.
Hübelmattweg 2
Die Liegenschaft gelangte zur Stiftung im Rahmen einer vorgezogenen Nachlasslösung mit einer Teilschenkung. Vorläufig haben die bisherigen Eigentümer die Nutzniessung inne. Der nach Abzug des Wertes der Nutzniessung verbleibende Restbetrag vom Kaufpreis wurde der Stiftung als zinsloses Darlehen gewährt; ein Teil davon wird zur Äufnung eines Fonds verwendet, mit welchem die Steinerpädagogik gefördert werden soll.
Hotel Terrasse am See
Die Betreiber und bisherigen Eigentümer dieses wunderschön gelegenen, historischen Hotels Terrasse am See in Vitznau, direkt am Vierwaldstädtersee, vereinbarten mit der Stiftung Edith Maryon und der Historic Hotel AG eine vorausschauende Nachlassregelung. Die Grundstücksparzelle (das Land) konnte die Stiftung erwerben: für einen Teil des Kaufpreises erhielt sie eine Spende, über den Restbetrag wurde ihr ein Verkäuferdarlehen gewährt. Die Baurechtsparzelle (das Gebäude) erwarb die Historic Hotel AG, ein Unternehmen des Vereins Freunde der Swiss Historic Hotels. Es handelt sich um das erste Hotel, welches auf diese Weise dauerhaft dem spekulativen Grundstücksmarkt entzogen wurde und als Kulturgut erhalten bleibt.
Scuola Rudolf Steiner Origlio
Die mit rund 250 Schüler*innen und drei Kindergartengruppen grösste Steiner-Schule im italienischsprachigen Teil der Schweiz war auf der Suche nach einer langfristigen, zukunftssichernden Lösung bezüglich der Eigentümerschaft der von ihr gemieteten Liegenschaft. Diese befand sich seit Bestehen der Schule im Eigentum eines Trägervereins und wäre insofern grundsätzlich in sicheren Händen gewesen. Allerdings überalterte der Verein zunehmend, sah sich mit der Verwaltung des Grundstücks mehr und mehr überfordert und hätte zukünftig notwendige Investitionen in die Gebäudesubstanz nur schwerlich finanzieren können. Auf Antrag des Trägervereins und nach einzelnen Darlehenserlassen bisheriger Geldgeber konnte die Stiftung Edith Maryon das Grundstück übernehmen.
Gotthelfstrasse 82
Das kleine Mehrfamilienhaus (Mitte rechts im Bild), gelegen direkt neben dem Merian-Iselin-Spital, konnte die Stiftung Edith Maryon im Zuge einer Teilschenkung erwerben. Zudem wurde der Stiftung für einen Teil des Kaufpreises ein unverzinsliches Verkäuferdarlehen gewährt.
Lange Gasse 7/9
Dank einer grosszügigen Spende konnte unsere Stiftung 2021 diese fünfstöckige Stadtvilla mit Hinterhaus erwerben, um sie einer Initiativgruppe als Begegnungsort für Gesundheit, Geburtshilfe und Sterbebegleitung zur Verfügung zu stellen. Das Anliegen der Initiativträger*innen ist es, einen Ort der Begegnung und Begleitung für Geburt, Leben und Sterben zu schaffen: Unter dem Motto «Einmal das ganze Leben – Begleitung von Geburt bis Tod» werden in den Räumlichkeiten der Villa pädagogische, kulturelle, therapeutische und medizinische Angebote vereint.
Nachdem wir das Haus in den ersten Jahren in Miete zur Verfügung gestellt haben, hat der aus der Initiativgruppe entstandene Hausverein Lange Gasse 7-9 das Gebäude im November 2024 im Baurecht übernommen. Die erforderliche Renovierung ist für Sommer 2025 geplant; bis dahin wird das Haus weiterhin zwischengenutzt und der Verein widmet sich der Mittelbeschaffung. Die Räumlichkeiten im Haus werden sowohl vermietet als auch vom Verein selbst bewirtschaftet; Synergien entstehen auch durch die Zusammenarbeit mit der direkten Nachbarin, der Christengemeinschaft Basel.
Baslerstrasse 106
In den Jahren 1969/71 gründete eine Gruppe von Menschen unter dem Motto „Arbeit statt Kapital“ die Druckerei Ropress, kaufte 1979 die Liegenschaft und amortisierte die dafür benötigte Hypothek innert 25 Jahren vollständig. Die Liegenschaft sollte von Beginn an dauerhaft der Spekulation entzogen sein und bezahlbare Gewerbe- und Wohnräume für innovative, umwelt- und sozialbewusste Unternehmen, Projekte, Personen bereitstellen. Gegründet wurden an diesem Ort die Alternative Bank Schweiz und die erste ökologisch-ethische Pensionskasse der Schweiz, die Nest Sammelstiftung. Die langsam abtretende Gründergeneration und die übrigen Genossenschafter*innen der Ropress wollten sicherstellen, dass ihre Ideale und Zielsetzungen dauerhaft verwirklicht bleiben und zugleich eigenwirtschaftlich arbeitende Gruppen der jüngeren Generation bei ihrem Einsatz für gesellschaftlichen, ökologischen und kulturellen Neuaufbruch unterstützt werden, namentlich durch ein freundliches, innovationsförderndes Hausklima und tragbare Mietzinsen. Hierfür fanden sie in unserer Stiftung eine geeignete Partnerin. Im Rahmen eines Unternehmenskauf, zu Konditionen, welche die Weiterführung des Gründeranliegens sicherstellen, erwarb die Stiftung sämtliche Anteile an der Kollektivzentrum Baslerstrasse AG, welche die Liegenschaft mehrheitlich in ihrem Eigentum hat. Die verbleibenden Miteigentumsanteile an der Liegenschaft wird die Stiftung voraussichtlich im Verlauf des Jahres 2022 erwerben können.
Käppelirainweg 10
Das ursprünglich als Wochenendhaus erbaute Räbüsli und sein dazugehörender Naturgarten dienen heute als Bildungsraum mit naturpädagogischem Zweck. Die Stiftung Edith Maryon konnte das Grundstück zu günstigen Konditionen erwerben und vermietet es in Rohbaumiete dem Förderverein Räbhüsli. Dieser Verein stellt die Räumlichkeiten wiederum der Tagessonderschule Tandem zur Verfügung, welche dort mit Kleingruppen und einzelnen Schülerinnen und Schülern wertvolle naturpädagogische Arbeit leistet. Der Förderverein Räbhüsli arbeitet zudem mit der Solidago Naturschutz GmbH zusammen, welche auf dem ehemaligen Rebhang ein Projekt zum Schutz seltener Tiere durchführt.
Niesenstrasse 26
In den 1990er Jahren wurde diese Liegenschaft an die Christengemeinschaft Bern vermacht, die sie aber nicht an irgendjemanden verkaufen, sondern in einen sozialen Zusammenhang geben und doch einen marktüblichen Preis realisieren wollte. Mit Hilfe der CoOpera Sammelstiftung PUK konnten einerseits die Stiftung Nutzungseigentum am Boden das Grundstück und andererseits die Mieter das Gebäude im Baurecht übernehmen. Im Jahr 2020 fusionierte die Stiftung Nutzungseigentum am Boden mit der Stiftung Edith Maryon, womit Letztere die Rolle der Baurechtgeberin übernahm.
Juraweg 21
Diese Liegenschaft unweit des Goetheanum konnte die Stiftung aus privater Hand erwerben. Zur Mitfinanzierung erhielt die Stiftung von Seiten des Mieters (Zwischennutzers) und der Verkäuferin jeweils ein zinsloses Darlehen. Die aktuelle Bebauung ist von minderem Wert und soll perspektivisch durch einen Neubau ersetzt werden.
Blumenweg 2
Die Voreigentümer veräusserten dieses Grundstück an die Stiftung Nutzungseigentum am Boden, gewährten ihr dabei ein Verkäuferdarlehen und verzichteten jährlich auf einen Teilbetrag, was jeweils einer Schenkung gleichkam. Ein Restbetrag wurde schliesslich an die Erben des Baurechts ausbezahlt. Im Jahr 2020 fusionierte die Stiftung Nutzungseigentum am Boden mit der Stiftung Edith Maryon, womit Letztere die Rolle der Baurechtgeberin übernahm.
Nucleo 1
Die Kindertagesstätte Girotondo in Cagiallo bei Lugano, geführt nach den Grundsätzen der Rudolf Steiner Pädagogik, erfreut sich grosser Beliebtheit und Nachfrage und suchte dringend nach einer Erweiterungsmöglichkeit. Als die Nachbarliegenschaft mit Garten zum Verkauf stand und klar war, dass ein Kauf die finanziellen Möglichkeiten des Trägervereins übersteigt, trat der Verein an die Stiftung Edith Maryon heran. Die Stiftung erwarb die Liegenschaft und verantwortet auch den für die neue Zweckbestimmung erforderlichen Umbau. Der Beitrag des Trägervereins besteht in einer Spende zum Kaufpreis und darin, dass die laufenden Kosten einschliesslich die Umbaukosten mit der Miete gedeckt werden können.
Via Motta 31
Die Stiftung konnte diese Wohnung an wunderschöner Lage unweit des Zentrums von Lugano mit Blick auf See und Berge von einer befreundeten Institution, welche die Wohnung als Vermächtnis erhalten hat, zu guten Konditionen übernehmen, um sie langfristig dem spekulativen Liegenschaftenmarkt (auch AirBnB) zu entziehen. Nach einer Komplettsanierung soll die Wohnung langfristig vermietet werden. So bleibt eine zwar kleine, aber sehr schöne Wohnung im Zentrum von Lugano dem Mietmarkt erhalten.
Freie Gemeinschaftsbank
Die Freie Gemeinschaftsbank Genossenschaft wurde 1984 gegründet und engagiert sich für einen nachhaltigen Umgang mit Geld – für einen Geldfluss, der ökologisch, sozial und realwirtschaftlich ausgerichtet ist. Sie unterstützt durch ihre Kreditvergabe pädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen, ökologische Landwirtschaft – besonders biologisch-dynamische Landwirtschaft –, Projekte im Bereich Nachhaltigkeit, Wohngenossenschaften und gemeinschaftliches Wohnen sowie Projekte für eine soziale und faire Wirtschaftsweise. Die Freie Gemeinschaftsbank fördert einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit Geld und engagiert sich dafür, Geldprozesse zu durchschauen.
Von 2015 bis 2017 hat die Freie Gemeinschaftsbank ein eigenes Gebäude im organischen Stil erbauen lassen. Es befindet sich an prominenter Lage im Gundeldingerquartier hinter dem Bahnhof Basel SBB. Die Fassade des Gebäudes symbolisiert mit ihrem statischen und ihrem dynamischen Teil die zwei Seiten einer Bank: Das Geld wird beim Sparen «stillgelegt» und durch die Kreditvergabe in der Realwirtschaft wieder «in Bewegung gebracht». Bei der Ausgestaltung und Inneneinrichtung des Gebäudes waren baubiologische Gesichtspunkte massgeblich. Das Land wurde der Bank ursprünglich von der Stiftung Nutzungseigentum am Boden im Baurecht zur Verfügung gestellt mit dem beiderseitigen Ziel, damit einen Beitrag gegen die Bodenspekulation zu leisten. Im Jahr 2020 fusionierte die Stiftung Nutzungseigentum am Boden mit der Stiftung Edith Maryon, womit Letztere die Rolle der Baurechtgeberin übernahm.
Im Saal der Freien Gemeinschaftsbank finden vielfältige Veranstaltungen zu Fragen eines anderen Umgangs mit Geld, zur kooperativer Wirtschaftsweise und zur gegenseitigen Vernetzung statt.
Gässliacherweg 2-20
Nachdem die Rudolf Steiner-Schule in Schafisheim mit einem Generalunternehmer bereits handelseinig geworden war über einen Grundstücksverkauf, regte sich bei einer Gruppe von Eltern Widerspruch gegen einen solchen Landverkauf auf dem Immobilienmarkt. Innerhalb von Tagen erarbeiteten sie zusammen mit der Stiftung Nutzungseigentum am Boden und der CoOpera Sammelstiftung PUK eine Gegenofferte und erhielt den Zuschlag. Die Elterninitiative gründete die Freie Wohnbaugenossenschaft Mülleracker Schafisheim. Die Stiftung Nutzungseigentum am Boden erwarb das Grundstück, steuerte dafür auch den Großteil der Kaufsumme bei und schloss mit der Wohnbaugenossenschaft einen Baurechtvertrag ab. So konnte die Genossenschaft die Arealüberbauung an die Hand nehmen. Der Baurechtvertrag hat eine Laufzeit von 100 Jahren, anschliessend hat die Baurechtnehmerin die Wahl zwischen einer Verlängerung des Vertrages oder dem Heimfall der Bauten gegen eine Realwert-Entschädigung. Der Baurechtzins beinhaltete eine Verzinsung und eine Amortisation des von der Stiftung Nutzungseigentum am Boden geleisteten Kaufpreisanteils. Nach der nun erfolgten gänzlichen Amortisation des Bodenpreises zahlen die Baurechtnehmer für die verbleibende Baurechtdauer einen reduzierten jährlichen Solidaritätszins zur Ermöglichung weiterer Projekte durch die Stiftung.
Die 10 Reiheneinfamilienhäuser (2 x 5 Häuser mit weitläufiger gemeinsamer Mittelparzelle) hat die Genossenschaft an Einzelfamilien ins Miteigentum verkauft. Die Bauinitiative ermöglichte für die Bewohner- bzw. Schulfamilien einen spannenden und kinderfreundlichen Lebensraum. Für die Rudolf Steiner-Schule stellt die Siedlung eine Erweiterung und Stärkung des Schulorganismus dar.
Im Jahr 2020 fusionierte die Stiftung Nutzungseigentum am Boden mit der Stiftung Edith Maryon, womit Letztere zur Vertragspartnerin (Baurechtgeberin) der Freien Wohnbaugenossenschaft Mülleracker Schafisheim wurde.
Kosthaus Lenzburg
Nach dem Erwerb einer ersten Liegenschaft, dem sogenannten «Gleis 1», auf dem ehemaligen Areal der Firma Hero Konserven direkt beim Bahnhof Lenzburg durch die CoOpera Sammelstiftung PUK, erwarb ein Architekturbüro das Grundstück hinter Gleis 1. Dort stand das ehemalige Kosthaus, also das bisherige «Sozialgebäude» der Hero mit Garderoben, Personalrestaurant und einem kleinen Park. Das Architekturbüro plante auf dem Grundstück vier Mehrfamilienhäuser. Die CoOpera kaufte das Grundstück mit der bereits bewilligten Planung und realisierte die Überbauung, welche die Bezeichnung «Gleis 2» erhielt. Der Grundstücksteil mit dem Kosthaus wurde abparzelliert und von der Stiftung Nutzungseigentum am Boden übernommen, das Gebäude selbst von der CoOpera im Baurecht renoviert und umgestaltet. Mit Saal und Restaurant wurde das Kosthaus zum Tagungsort der CoOpera Arbeitsgemeinschaft und zum Sitzungs- und Tagungsort vieler anderer Veranstalter. Das Angebot besteht aus vier verschieden grossen Tagungsräumen und einem Restaurant und Cateringangebot sowohl für Tagungsgäste als auch die allgemeine Öffentlichkeit. Das Restaurant führt der Verein Phönix als einen Sozial- und Ausbildungsbetrieb. Im Kosthaus können Gruppen, Firmen und Initiativen mit bis zu 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern tagen.
Im Jahr 2020 fusionierte die Stiftung Nutzungseigentum am Boden mit der Stiftung Edith Maryon, womit Letztere zur Vertragspartnerin (Baurechtgeberin) der CoOpera wurde.
Ziegelackerweg 6
Das Einfamilienhaus liegt in unmittelbarer Nähe zum Dorfzentrum von Arlesheim und zum Goetheanum. Wir konnten das stark sanierungsbedürftige Objekt ohne Bieterverfahren zum Fixpreis erwerben. Inzwischen wurde die Liegenschaft umfassend saniert.
Lothringer Strasse 7
Dieses kleine Mehrfamilienhaus von Ende des 19. Jahrhunderts in Basels St. Johanns Quartier gelangte als Teilschenkung zu unserer Stiftung. So kann das Anliegen der Schenkerin, die Wohnungen auf Dauer der Spekulation zu entziehen und preisgünstig zu vermieten, gewährleistet werden.
Zeitweise wohnte auch einmal der Literat Hermann Hesse in der Liegenschaft und flanierte zum Abendessen ins Hotel Krafft, heute ebenfalls unserer Stiftung zugehörig. «Im folgenden Winter 1924/25 mietete Hesse ein Mansardenlogis an der Lothringerstrasse 7 und begann am «Steppenwolf» zu schreiben. Abends nahm er zusammen mit Ruth im Hotel Krafft das Essen ein, danach wanderte er wieder zurück in sein Logis.» (Quelle: Tageswoche)
Geburtshaus Matthea
Mithilfe von Schenkungen und zinsgünstigen Darlehen konnten wir diese grössere Liegenschaft, welche vormals eine Filiale der Basler Kantonalbank beherbergte, sichern. Hauptmieter ist das im Jahr 2019 gegründete Geburtshaus Matthea, welches im 1. und 2. Obergeschoss angesiedelt ist. Für das Geburtshaus wurden Teile der Liegenschaft noch vor unserem Erwerb bedarfsgerecht umgebaut. In Kurs- und Therapieräumen im Untergeschoss haben verschiedene Angebote rund um Schwangerschaft und Rückbildung Platz gefunden. Im Erdgeschoss befinden sich u.a. das Café Finkmüller mit Feinkostladen und der Blumenladen oh! blumen.
Bruderholzrain 27
Dieses Mehrfamilienhaus mit unverbaubarem Blick über Basel gelangte als Teilschenkung zu unserer Stiftung im Rahmen einer vorgezogenen Nachlassregelung. So kann das Anliegen der Schenkerin, die Wohnungen weiterhin preisgünstig zu vermieten, gewährleistet werden. Die Schenkerin behält selbst die Nutzniessung an einer der Wohnungen.
Rheingasse 17
Die Stiftung erwarb die am 16. August 2019 abgebrannte, als «Rheinhof» oder auch «Zum Schwarzen Bären» bekannte, denkmalgeschützte Liegenschaft und verantwortet den Wiederaufbau. Wichtige Ziele sind für uns der Erhalt und die Wiederermöglichung einer attraktiven Nutzung und die Stärkung des Boulevardcharakters der Rheingasse. Die unmittelbar benachbarten Liegenschaften Hotel Krafft, Consum und Schafgässlein 4-6 sind ebenfalls im Besitz der Stiftungsfamilie.
Der 2021 begonnene Um- und Wiederaufbau musste im Herbst 2022 abrupt beendet werden, da eine abrutschende tragende Mauer den sofortigen Baustopp erforderte. Bis auf die unteren Stockwerke der beiden Hauptfassaden wurde das Haus daraufhin abgebrochen. Die neue Projektplanung ist abgeschlossen; der Wiederaufbau wird nach den Arbeiten der Archäologischen Bodenforschung (s. Medienbeiträge) voraussichtlich Anfang 2025 beginnen können.
Unterbühlhof
Dieser Hof, über Jahrzehnte in Familienbesitz, gelangte im Rahmen einer Teilschenkung an unsere Stiftung. Mit der Übertragung des Hofs an unsere Stiftung wurde die Auflage verbunden, dort biodynamische Landwirtschaft, Natur- und Landschaftsschutz sowie Kinder- und Jugendarbeit beziehungsweise -hilfe nach Möglichkeit zu verwirklichen und miteinander zu verbinden.
Insel
Ein privater Eigentümer verkaufte der Stiftung im Sinne einer vorgezogenen Nachlassregelung sechs Mehrfamilienhäuser, die von ihm bereits seit vielen Jahren unter sozial-ökologischen Gesichtspunkten gehalten, gepflegt und bewirtschaftet wurden. Mit der Entprivatisierung konnte er seine Intention und Praxis langfristig absichern, nämlich eine möglichst ökologische, soziale und kinderfreundliche Bewirtschaftung und Vermietung zu gewährleisten und die Gemeinschaftsbildung unter den Bewohnerinnen und Bewohnern zu fördern. Damit ist zum einen sicher gestellt, dass die Liegenschaften nicht in die spekulative Immobilien- und private Profitwelt zurückfallen. Zum anderen ist es möglich, in einem weiteren Schritt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Erbbaurecht zu vereinbaren, womit diese die Verwaltung und Bewirtschaftung der INSEL in Selbstbestimmung und eigener Verantwortung übertragen bekämen. In einem der Häuser bietet der Treffpunkt „Café du Kräh“ ein abwechslungsreiches Kulturprogramm für die Bewohner- und Nachbarschaft sowie weitere Interessierte.
Via da Liuns
Im Sommer 2018 wurde der Stiftung eine Wohnung in Scuol, Graubünden, geschenkt. Mit der Schenkung wurde ein lebenslängliches und unentgeltliches Wohnrecht für das schenkende Ehepaar eingetragen. Nach ihrem Ableben wird mit der Schenkung die Auflage verbunden, die Wohnung nicht als Ferienwohnung, sondern längerfristig mit einem günstigen bis mittleren Mietzins an Personen und/oder Familien des unteren Lohnsegmentes zu vermieten.
Kloster und Hofgut Schönthal
Das beliebte Kulturgut Kloster Schönthal wurde nach dem Willen des Gründers John Schmid in eine neue Eigentümerschaft überführt. Die Stiftung Sculpture at Schoenthal in Langenbruck und die Stiftung Edith Maryon in Basel haben im Jahr 2018 fusioniert und so die gesamte historische Gebäudegruppe, den Skulpturenpark und das annähernd 100 Hektar grosse biodynamische Landwirtschaftsgut langfristig gesichert.
Gleichzeitig übernahm der Verein Kloster Schönthal unter der Leitung von John Schmid und seinen Kollegen aus dem Stiftungsrat die Verantwortung für die Gestaltung der Kunst- und Kulturprogramme und den gesamten Kultur- und Herbergsbetrieb. Gemeinsam mit der Stiftung Edith Maryon wird das werthaltige Projekt erhalten, gefördert und vorangebracht.
Seit dem Jahr 2001 sorgt die Stiftung Sculpture at Schoenthal mit dem internationalen Skulpturenpark und Kunstprogramm für ein einmaliges Kunst- und Naturerlebnis. John Schmid und seine Stiftung haben den Ort zu einem Gesamtwerk ausgebaut, in dem seit 2015 auf dem Hofgut auch die Förderung von Biodiversität und Artenvielfalt ihren Platz hat. Diese wird durch eine namhafte Fachgruppe aus dem Landschafts- und Naturschutz begleitet.
Hinterrüti
Vor langer Zeit konnte der Kunstmaler Reinhold Kündig ein Stück Land in der Hinterrüti oberhalb Horgen erwerben. Mitten in der Landschaft, die ihm am schönsten und für die Malerei am geeignetsten erschien, liess er 1937 ein Haus mit Einbezug des bereits vorhandenen Ateliers erbauen. Ungezählte Bilder entstanden in dieser schönen Umgebung, und die Stimmungen und Landschaften des Horgenberg und Hirzel haben so Eingang in viele Wohnzimmer und Galerien gefunden. Katharina Anderson, die Enkelin von Kündig, beschritt schliesslich den umgekehrten Weg. Sie wandelte das Mal-Atelier 1994 in ein Konzertlokal um und brachte somit unzählige Menschen in die «Hinterrüti». 2007 wurde das Atelier um einen Anbau erweitert, womit die schon lange notwendige Infrastruktur für einen Kulturbetrieb realisiert werden konnte. Nach über 19 Jahren und weit über 300 Konzerten, an denen die Gäste auch kulinarisch verwöhnt wurden, war und ist das «Atelier Hinterrüti» als Kulturort institutionalisiert. Im Frühling 2018 übergab Katharina Anderson den Konzertbetrieb an die nächste Generation, den neuen «Verein Atelier Hinterrüti». Und das dazugehörende Wohnhaus wird heute von ihren Söhnen Mark und Nils gemietet. Mit der Herauslösung der Liegenschaft aus dem Familienbesitz und der Übergabe an die Stiftung Edith Maryon soll die «Hinterrüti» vor einer möglichen Spekulation in der Zukunft bewahrt und als Kulturort gesichert werden. Damit sollen der Mehrwert, die einmalige Atmosphäre und der spezielle Charme des Ortes auch in Zukunft für möglichst viele Menschen zugänglich bleiben. Die «Hinterrüti» steht auf einem speziell schönen und von manchen Menschen als Kraftort empfundenem Stück Erde in unverbaubarer Landschaft. Sie ist ein Ort der Gastfreundschaft und verpflichtet zur Weitergabe und zum Teilen. Aus diesem Geist heraus wird hier oben gelebt, gearbeitet, musiziert und gefeiert. Und dies stets im Bewusstsein, damit ein schönes, seltenes und wertvolles Erbe zu bewahren. www.hinterrueti.ch
Das Atelier ist ein Elementebau aus Holz mit Eisenträgern und wurde ca. 1917 als Sanitätsbaracke im 1. Weltkrieg an unbekanntem Ort an die Schweizer Grenze gestellt. Der Kunstmaler Ernst Morgenthaler konnte sie nach Kriegsende kaufen. Er baute ein grosses Dachfenster ein und nutzte das Gebäude als Atelier. Später überliess er es Reinhold Kündig, der dazumal mit seiner Familie in der Spreuermühle im Hirzel (heute Horgen zugehörig) lebte. Dort stand sie ein paar Jahre auf einem Hügel neben dem Haus, bis sie zum vierten Mal ab- und 1937 in der Hinterrüti am jetzigen Standort aufgebaut wurde.
Halle Tanzbühne Berlin
Die Halle Tanzbühne Berlin ist Probe- und Aufführungsort der international anerkannten Tanzcompagnie Toula Limnaios. Die im 19. Jahrhundert erbaute, heute denkmalgeschützte, frühere Turnhalle grenzt an den baumbestandenen Hof einer ehemaligen Polizeidienststelle; gegenüber, in einem ehemaligen Verwaltungsbau, befindet sich heute das Künstlerhaus «Die Wache». Das gesamte Grundstück im Eigentum des Landes Berlin sollte meistbietend verkauft werden. Anfang des Jahres 2012 trat die Kulturverwaltung des Landes Berlin an unsere Stiftung heran mit dem Anliegen, mitzuhelfen, die Halle als Standort für das Tanztheater zu erhalten. Einige Monate später konnten wir Halle und Verwaltungsbau vom landeseigenen Liegenschaftsfonds in Direktvergabe erwerben und somit die kulturelle Nutzung langfristig sichern. Im Laufe des Jahres 2015 sanierten wir die ehemalige Turnhalle mit Hilfe von Lottomitteln.
RAUM-ZEIT-STILLE
Die Stiftung Edith Maryon erwarb die um 1893 erbaute, aus einem zentralen Fabrikgebäude und drei weiteren anliegenden Gebäuden bestehende Liegenschaft der traditionsreichen Pfeifen- und Stockfabrik der Brunner-Buhofer-Kompagnie, kurz Bru-Bu-Werke, nachdem sie in den 1990er Jahren zunächst als Bildungshaus umgenutzt wurde und danach viele Jahre leerstand. Damit ermöglichte sie der gemeinnützigen Baurechtnehmerin RAUM ZEIT STILLE AG die Realisierung eines vom Innerschweizer Künstler Jörg Niederberger initiierten, künstlerisch-kulturellen Projekts als ein Refugium künstlerischen Schaffens und Wirkens. Zugleich ist es möglich geworden, die Gebäude als wertvolle Zeugnisse der industriellen Vergangenheit der Gemeinde und des Tals dauernd zu erhalten. Als historisches Kulturdenkmal steht die Liegenschaft seit 2023 unter kantonalem Denkmalschutz.
RAUM ZEIT STILLE ist ein Ort und ein Projekt der Zusammenarbeit und des Austauschs schöpferisch tätiger Menschen. Es geht darum, Kunst als Elixier am eigenen Leben oder in Projekten zu erfahren und zu begreifen, das Leben individuell, eigenständig und authentisch zu gestalten und in seiner gegenwärtigen Wirklichkeit immer wieder neu zu wagen. RAUM ZEIT STILLE soll ein Ort sein, wo sich Menschen in künstlerisch-gestalterische und im Besonderen in malerische Prozesse vertiefen können; ein Ort, um innezuhalten, sich neu zu orientieren und über die Kreativität und das schöpferische Tun zu sich selbst zu finden; eine Plattform, um Prozesse von Kunst mit Architektur, Handwerk und Design unter einem Dach miteinander zu verweben und zu verschmelzen. Mittels Kursen, Workshops und Lehrgängen wird es interessierten Menschen möglich sein, hautnah in den Prozess künstlerisch-gestalterischen Schaffens einzutauchen und Kunst in einem Kontext von Alltag und Geistigem zu erfahren. Mit dem Start der Projekte im Sommer/Herbst 2018 und gestützt auf eine Zusammenarbeit mit KEIM-Mineralfarben wird sich die Trägerschaft von RAUM ZEIT STILLE zu verbreitern suchen, um weitere künstlerisch-kulturelle Impulse in diesen Ort zu integrieren.
Casa Andrea Cristoforo
Die Casa Andrea Cristoforo in Ascona ist heute das einzige anthroposophische Kurhaus in der Schweiz. Hier finden Menschen Raum und Zeit, das körperliche und seelische Gleichgewicht wieder zu erlangen. Das seit dem 1. September 2016 eingeführte, neue medizinische Konzept umfasst die Fachgebiete Psychotherapie/Psycho-Onkologie, integrative anthroposophische Onkologie und allgemeine innere Medizin. Drei erfahrene Ärzte betreuen in einer Praxisgemeinschaft die Kurgäste und ambulante Patienten und werden durch ein motiviertes Team von Therapeuten und Pflegenden unterstützt. In der Casa werden Patienten mit chronischen Krankheiten, nach einem Spitalaufenthalt, zur Rekonvaleszenz, zur Krebsnachsorge, bei Erschöpfungszuständen oder in einer Lebenskrise individuell betreut. Andere Gäste kommen in die Casa, um eine bewusste Zeit des Innehaltens, der Selbstfindung oder von kreativen, schöpferischen Momenten zu erleben.
Die Casa verdankt ihre Gründung der Ärztin Ita Wegman. Als Schülerin und Mitarbeiterin von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, vermochte sie ärztliches Bemühen und heilende Kunst zusammenzuführen. Einer Anregung Rudolf Steiners folgend, gelang es ihr, eine Heilstätte südlich der Alpen zu gründen im Bewusstsein, dass der besondere Standort, das Klima und der Granitboden im Tessin für ein Kurhaus sehr geeignet sind. 1936 erwarb Ita Wegman die im Jahre 1931 vom berühmten Architekten Carlo Weidemeyer im Bauhaus-Stil erstellte Villa Schulthess in Ascona. 1945, kurz nach dem Tod Ita Wegmans, wurde das Haus aufgestockt und erhielt anstelle des Flachdachs ein Satteldach. Weitere bauliche Veränderungen erfuhr das Haus 1954, als der seitliche Anbau dazukam. Zwischen 2001 und 2005 wurde das Haus nach baubiologischen Grundsätzen komplett erneuert und durch einen grosszügigen Neubau mit 15 Zimmern erweitert. Erneuerung und Erweiterung wurden durch eine grosszügige Spende einer Gönnerin angestossen und durch einen Kredit der CoOpera Sammelstiftung PUK ermöglicht. Die Casa verfügt heute über insgesamt 27 Betten sowie vier Seniorenwohnungen, die im Wohnrecht erworben werden können.
Zweckgebundene Spenden ermöglichten der Stiftung den Erwerb des 6094 Quadratmeter grossen Areals im Oktober 2016. Die Stiftung wurde zur Baurechtgeberin und unterstützt so die Casa Andrea Cristoforo in ihrer betriebswirtschaftlichen Gesundung. Ein wichtiges Ziel des Grundstückskaufs durch die Stiftung war, die Rückzahlung eines grossen Teils des CoOpera-Kredits möglich zu machen, um den Zinsaufwand der Casa erheblich senken und die prekäre wirtschaftliche Situation ins Gleichgewicht bringen zu können. Der einzigartige Ort mit Blick über den Lago Maggiore konnte mit dieser partnerschaftlichen Vereinbarung für alle Zeiten der spekulativen Verwertung entzogen werden. Das Baurecht und damit die Gebäude verbleiben im Eigentum der Associazione Casa Andrea Cristoforo, die ebenso für den Kurhausbetrieb verantwortlich bleibt. Der anthroposophische medizinische Impuls in der Casa ist damit nachhaltig gesichert.
Fischenrüti
Auf einem grossen Landstück in der Zürcher Gemeinde Horgen, hoch über dem Zürichsee, entsteht ein integrativer, interkultureller Garten. Menschen unterschiedlicher Herkunft betreiben hier gemeinsam Gartenbau. In der Scheune und in der Remise, die für verschiedene Nutzungen umgebaut werden, wird eine Spielgruppe Platz finden. Ziel ist die Realisierung eines Ortes der Integration und der Begegnung von Menschen, insbesondere auch der Kontakt mit der Natur. Das Vorhaben ist einer grosszügigen Schenkung zu verdanken und wird innerhalb der Stiftung Edith Maryon in Form einer eigens eingerichteten Unterstiftung geführt. www.fischenrueti.ch
Brachmattstrasse 14
Die Stiftung Edith Maryon erbte 2016 eine schöne 2,5-Zimmer-Dachgeschosswohnung in zentraler Lage in Arlesheim. Die Erblasserin stand zuvor nicht in persönlichem Kontakt zur Stiftung und hat mit ihrer Erbschaft keine Auflagen verbunden. Die Mieterträge unterstützen die Stiftungsarbeit langfristig.
Rudolf Steiner Schule Basel
Zum Jahreswechsel 2014/15 übernahm unsere Stiftung das Gelände der Rudolf Steiner Schule Basel von der Christoph Merian Stiftung. Möglich wurde dies u.a. durch Darlehen von privater Seite und eine Kaufpreisspende. Den bereits bestehenden Baurechtsvertrag erweiterten wir auf den noch unbebauten Teil der Parzelle, wo von 2022 bis 2024 neue Räume für Physik und Chemie, Mensa und Kochunterricht sowie eine zweite Turnhalle entstanden. Die Bauträgerschaft für die Verdichtungs- und Erweiterungsbauten lag bei unserer Stiftung.
Lohweg 20
Die frühere Eigentümerin dieser Baulandparzelle in Ettingen bei Basel liess von unserer Stiftung ein Überbauungskonzept und Bauprojekt erarbeiten, um uns das Grundstück dann schrittweise zu schenken. Mit der Überbauung entstanden ein Mehrfamilienhaus und drei Reiheneinfamilienhäuser, alle nach dem Minergie-P-Standard erbaut. Wegeführung, Garten- und Gemeinschaftsflächen unterstützen das gemeinschaftlich ausgerichtete Wohnen.
Nyitott Műhely
Die Stiftung Edith Maryon unterstützte im Jahr 2000 den Aufbau einer neuen, im Stadtteil Buda gelegenen Lederhandwerkstätte mittels eines Darlehens. Die finanziellen Mittel dafür wurden ihr durch eine zweckgebundene Spende zur Verfügung gestellt. Der gewählte Ort entwickelte sich allmählich zu einem Café und Veranstaltungsort mit Lesungen, Performances, Konzerten und Ausstellungen. Mit der Gründung der «Open Workshop» Foundation («Nyitott Műhely») wurde dieser Entwicklung Rechnung getragen; seither wird ein vielfältiges künstlerisches Programm realisiert.
Zur dauerhaften Absicherung der kulturellen Aktivitäten und um den Betreibern in einem politisch schwierigen Umfeld die Konzentration auf ihre Tätigkeiten zu ermöglichen, entschied sich die Stiftung im Frühjahr 2013, die Erdgeschossräumlichkeiten gegen Verrechnung des Darlehens selbst zu erwerben.
Bain da Chauenas
Seit 1990 wird dieser an einem Sonnenhang im Unterengadin auf 1400 m Höhe gelegene Familienbetrieb biologisch-dynamisch geführt. Zum Hof gehören Wiesen und Weiden, Rinder, Pferde, Ziegen und Hühner, ein Gemüsegarten, Obstbäume, Hecken und Zierpflanzen. Verkauft werden vor allem Milchprodukte. Der Hof bietet Wanderern und anderen Gästen Bed & Breakfast.
Im Zuge einer schrittweisen Hofübergabe und zur dauerhaften Absicherung der biologisch-dynamischen Bewirtschaftung hatte das frühere Bewirtschafterpaar den Hof der Stiftung Edith Maryon überschrieben. Der Kaufpreis wurde als zinsloses Darlehen zugunsten der Stiftung stehen gelassen.
Gut Oberhofen
Dank sehr günstiger Kauf- und Finanzierungskonditionen und einer grosszügigen Schenkung konnte die Stiftung Edith Maryon den Gutshof übernehmen. Der mehrere hundert Jahre alte Drei-Seiten-Hof bildet den ehemaligen Dorfkern der Gemeinde Oberhofen in einem idyllisch gelegenen, weiten Tal mit dem nahe gelegenen Irrsee (ca. 1,5 km) und Blick auf die Bergwelt des Mondsees (ca. 10 km entfernt). Zum Ensemble gehören im Einzelnen: das Gutshaus mit ca. 15 Zimmern, Gastronomie und Tagungsraum, ein Wohnhaus, Stallungen, Maschinenschuppen, ein Schreinereigebäude mit Nebenräumen und Holzlager sowie ein separates Wohngebäude mit sieben Wohneinheiten. Die Gebäude sind teilweise in funktionstüchtigem Zustand, jedoch sind alle technisch neu auszustatten. Einige Gebäude bedürfen vor erneuter Nutzung einer Komplettsanierung (teilweise bereits abgeschlossen).
Künstlerhaus DIE WACHE
Im Zusammenhang mit dem Erwerb des von der HALLE TANZBÜHNE BERLIN genutzten Grundstücks konnten wir auch diese Liegenschaft vom landeseigenen Liegenschaftsfonds in Direktvergabe erwerben und somit für die kulturelle Nutzung langfristig sichern. Im Laufe des Jahres 2015 bauten wir den jahrelang leer stehenden Polizeiverwaltungsbau zu einem Kulturort um. Das somit entstandene kreative Zentrum mitten im Herzen von Berlin Prenzlauer Berg wird «bespielt» von professionellen, hausinternen und -externen Musikern der Neuen Musik und Jazz sowie von Filmschaffenden, Grafikern und Autoren.
Hinter der Vermieterin «3 Raum Produktionen» stehen selbst Musiker und Filmschaffende, die das Gebäude von der Stiftung mieten. Dabei soll DIE WACHE nicht nur ein Ort zum Arbeiten sein. Das Haus bietet Raum für den Austausch untereinander, dient der Vernetzung und der Inspiration.
Schokoladen
Im Februar 2012 erreichte uns ein Notruf aus Berlin. Die alternative Wohn-, Arbeits- und Kulturstätte «Schokoladen» stünde kurz vor der Räumung. Die Bewohner stemmten sich dagegen; es gab Demonstrationen. Nach jahrelangen, auch gerichtlichen Auseinandersetzungen eskalierte der völlig verfahrene Streit zwischen der privaten Eigentümerschaft und den Bewohnern. Ob wir da nicht helfen könnten… Es gelang uns tatsächlich, die Parteien und das am Erhalt des Schokoladens interessierte Land Berlin an einen Tisch zu bringen und mit ihnen eine Friedenspflicht zu vereinbaren. Diese hielt und ermöglichte uns, in Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer sowie in Verhandlungen mit dem Schokoladen über einen Erbbaurechtvertrag einzutreten. Beide Verträge konnten schliesslich im Dezember 2012 beurkundet werden.
Die Anfänge des Schokoladens gehen zurück in das Jahr 1990. Damals wurde das Haus besetzt und zu einem Wohn- und Kulturprojekt erklärt. Im Jahr 1991 wurden von der damaligen Hausverwaltung Mietverträge für fast alle Wohn- und Gewerbeflächen unterzeichnet. Die Gewerbeflächen wurde vom Hausverein Schoko-Laden e.V. angemietet, der diese Flächen auf nichtkommerzieller Basis und ohne Förderung durch die öffentliche Hand diversen Kulturprojekten und Einzelpersonen für künstlerische und kulturelle Arbeit zur Verfügung stellt. Gegenwärtige und ehemalige Teilprojekte sind das Kultur-Café Schokoladen, das Orph-Theater, der Club der Polnischen Versager, die Comicbibliothek Renate, die alternative Stadtzeitung Scheinschlag sowie diverse Einzelpersonen, welche die Räumlichkeiten als Ateliers, Musikproberäume und Studios nutzen. Der Schokoladen war eines der ersten Kulturprojekte, die nach der Wende zur rasanten Wiederbelebung der Spandauer Vorstadt und des Scheunenviertels beitrugen. Diese Berliner Innenstadtviertel sind seit 1990 stark von Umstrukturierung und Verdrängung geprägt. So ist der Schokoladen dort heute eines der letzten verbliebenen alternativen Projekte.
Ursprünglich erbaut im Jahr 1881 von einer Steinmetzfamilie, übernahm 1911 der Schokoladenfabrikant Julius Stullgys die Gebäude und rührte Schokolade an. In den dreißiger Jahren befand sich hier ein Heim der Hitlerjugend. Seit 1952 wurde der gesamte Gebäudekomplex vom Magistrat von Großberlin zwangsverwaltet. Die Schokoladenfabrikation endete im Jahre 1971. Danach nutzte die sero (Sekundär-Rohstoffe) bis Anfang 1991 den Hinterhof. Bis auf drei verbleibende Mietparteien standen alle Wohnungen zu diesem Zeitpunkt leer.
Jülicher Strasse 30
Im Frühjahr 2012 verstarb Frau Ilse Haagen und vermachte uns ein bereits von ihrem Vater erworbenes Wohn- und Geschäftshaus im Berliner Stadtteil Wedding (Gesundbrunnen). Das Haus liegt direkt an der Bornholmer Strasse, nahe dem gleichnamigen S-Bahnhof. In einem zuvor mit ihr geführten Interview sprach Frau Haagen über ihr Anliegen und die Motive für ihre Zusammenarbeit mit unserer Stiftung: «Es ist nicht sozial, mit Grundstücken zu spekulieren. Es ist ja heute nicht mehr selbstverständlich, dass man an Prinzipien festhält… Der Stiftung Edith Maryon aber traue ich zu, dass sie ihr Prinzip durchhält, nämlich Grund und Boden auf Dauer aus der Spekulation herauszuhalten. Die Stiftung übernimmt schliesslich viele Liegenschaften, mit denen die anderen nicht mehr fertig werden, und sie hat das Wissen, wie man mit Häusern umgehen muss. Mein Wunsch ist, dass das Haus in einem guten Zustand erhalten bleibt.» Als testamentarische Auflagen hat Frau Haagen verfügt, dass das Haus langfristig von der Stiftung zu halten ist und mindestens 90 Prozent der Erträge in das Grundstück reinvestiert werden. Diesen Verpflichtungen kamen wir nach, indem wir das fünfgeschossige Gebäude unter gleichermassen sozialen wie ökologischen Gesichtspunkten saniert, instandgesetzt und zugleich behutsam modernisiert haben. Aufgrund des enormen Instandhaltungsrückstaus waren rund zwei Drittel der Investitionskosten nicht umlegbare Kosten für Instandsetzung. Alle Wohnungen wurden als Mietwohnungen erhalten. Grösster Einzelmieter ist die Kaspar Hauser Stiftung mit ambulant betreutem Wohnen (Wohngemeinschaften).
Staffelenweg 3-5
Vor einer energetischen Sanierung lag unseren Projektpartnern, den Hauseigentümern, daran zu wissen und zu entscheiden, in wessen Hände die Liegenschaft einmal fallen würde. Eine so grosse Renovation wollten sie nicht ohne eine entsprechende Perspektive in Angriff nehmen. Zugleich waren sie auf der Suche nach einer zeitgemässen Eigentumslösung. Zur Verwirklichung der Idee, den Boden zu «entwerten», ihn der Spekulation und Werteakkumulation zu entziehen, wollten sie aktiv beitragen. So schenkten sie der Stiftung ihr Grundstück und behielten zugleich ihr Haus im Baurecht. Dies ermöglicht es der Stiftung, auf die Erhebung eines Baurechtszinses zu verzichten. Nach Ablauf des auf einen Zeitraum von 30 Jahren abgeschlossenen Baurechtsvertrages fällt das Haus – mit Heimfallentschädigung – an die Stiftung.
Sonnenhügel – Haus der Gastfreundschaft
Nach den Wirren des Bauernkrieges beschloss die Luzerner Obrigkeit, im Entlebuch zur Befriedung der ländlichen Bevölkerung ein Kapuzinerkloster zu errichten. Die Wahl fiel auf Schüpfheim, wo 1655 der Grundstein zum Klosterbau gelegt wurde. Vier Jahre später zogen die Brüder in das neue Gebäude ein. Ihren Dank für das Engagement der Kapuziner drückte die Entlebucher Bevölkerung in Form von Almosen und Spenden aus. Bekannt geworden ist vor allem der Brauch des «Kapuziner-Chääs», den die Käsereien dem Kloster alljährlich zukommen liessen. Umgekehrt luden die Patres und Fratres jedes Jahr zum Behördenessen ein, an welchem die Entlebucher Beamten zu Schnecken-Essen und gemütlichem Jass ins Refektorium kamen. Nachwuchsmangel zwang die Kapuziner nach mehr als 300 Jahren, im Jahr 1979, zum Verlassen des Klosters. Daraufhin wurde das Gebäude zunächst von den Kapuzinerinnen (Haus der Stille, 1980–90) und durch das Wohn- und Pflegezentrum Schüpfheim genutzt.
Im Jahr 1993 schliesslich stellten die Kapuziner ihre Liegenschaft einem neuen sozialen Projekt zur Verfügung: Im Sonnenhügel – Haus der Gastfreundschaft lebt eine kleine Kerngemeinschaft vor Ort, während weitere Gäste für eine begrenzte Zeit mitleben können. So entstand ein Ort der Hoffnung und der Neuorientierung, wo Menschen in psychischer, geistlicher oder sozialer Krise für eine gewisse Zeit ein Stück Halt erfahren können. Diesen Idealen ist der Sonnenhügel bis heute treu geblieben. Nach der Pionierzeit und der Konsolidierungsphase lebt heute die dritte Generation der Kerngemeinschaft im Haus der Gastfreundschaft. Hunderte von Gästen haben hier ein Stück Heimat gefunden, haben Gemeinschaft erfahren und sind gestärkt weitergezogen. Ausgebrannte Familienmütter und -väter finden im steten Rhythmus der gemeinsamen Mahlzeiten und der morgendlichen Arbeiten in Haus und Garten für einige Wochen Ruhe. Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen verhelfen die handfesten, sinnlichen Tätigkeiten zu einem inneren Gleichgewicht. Wo früher Leute in Scharen zur Beichte kamen, wird heute beim gemeinsamen Jäten manche bedrückende Geschichte erzählt, und wo im Zusammenleben Konflikte entstehen, die ausgetragen werden müssen, wird manche Predigt zur gelebten Erfahrung.
Mit der Schenkung des Hauses an die Stiftung Edith Maryon im Jahr 2011 kann Bewährtes langfristig gesichert werden: Der Biosphäre Entlebuch bleibt ein wertvolles Kulturgut erhalten. Auch die Initiative Sonnenhügel behielt ihre Heimat. Für den Erweiterungsbau und die erste Sanierungsetappe in den Jahren 2017/18 konnte der Verein «Sonnenhügel – Haus der Gastfreundschaft» zahlreiche Spenden von Privatpersonen und Stiftungen sammeln. Als Hauseigentümerin trug unsere Stiftung ebenfalls Mittel in einem erheblichen Umfang bei. Mit den renovierten und neu entstandenen Räumlichkeiten konnte das «Haus der Gastfreundschaft» sein soziales Angebot deutlich erweitern. So lebt das ideelle Erbe der Kapuziner – das seelsorgerliche Wirken aus franziskanischem Geist – in diesen Mauern und in dieser Region weiter.
Thulestrasse 51
Der Erwerb dieser Liegenschaft durch unsere Stiftung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Montessori-Kinderhaus Lolek und Bolek, welches ebenfalls in einem unserer Häuser (Projekt Spiekermannstrasse) untergebracht ist. Weil die bisher vom Kinderhaus genutzte Spiel- und Gartenfläche (im Eigentum eines Dritten) verkauft wurde, war das Kinderhaus auf der Suche nach einer Ersatzlösung. Die von uns erworbene Freifläche wurde 2011/12 zu einem Spiel- und Gartengelände umgestaltet. Sie liegt in unmittelbarer Nähe des Kinderhauses und wird von diesem gemietet.
Geisshof
Der Hof liegt, landschaftlich sehr schön, rund zwei Kilometer oberhalb des Dorfes Gebenstorf im Kanton Aargau. Die bisherigen Besitzer haben den Hof mit zugehörigem Land zum landwirtschaftlichen Ertragswert an die Stiftung Edith Maryon verkauft, damit die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise langfristig sicher gestellt bleibt. Weiterhin wird so die weitere Aufsplittung von landwirtschaftlich genutztem Boden durch Vererbung und Spekulation verhindert.
An je einem Tag die Woche gibt es für Kinder der Heilpädagogischen Schule Döttingen und der Freien Schule am Wasserschloss die Möglichkeit, den Schulalltag auf dem Bauernhof zu erleben. An Wochenenden und in den Ferien betreut die Pächterfamilie Gastkinder.
Seit dem Jahr 2014 wirkt auf dem Hof eine grössere Anzahl Menschen in Form einer Genossenschaft im Gemüseanbau mit: www.bioco.ch
Wiesenstrasse 30
Dieses Mehrfamilienhaus grenzt unmittelbar an unsere Liegenschaft Wiesenstrasse 29 und liegt gemeinsam mit ExRotaprint im selben Häuserblock. Das Tageszentrum Wiese30 betreibt im Haus eine Kontakt- und Beratungsstelle («Offener Treff») u.a. mit psychosozialer Beratung, verschiedenen Kursen und einem Mittagstisch. In der Beschäftigungstagesstätte wird zudem psychisch kranken Menschen in Küche/Hauswirtschaft/Tresen und Werkstatt eine tagesstrukturierende Unterstützung und alltägliche Begleitung angeboten. Längerfristig unterstützt der Erwerb dieser Liegenschaft die gewünschte und von unserer Stiftung unterstützte, soziale Entwicklung innerhalb des Quartiers.
Schulgasse 10-12
Die beiden zusammen gebauten Wohnhäuser konnte die Stiftung Edith Maryon teils mit Hilfe einer zweckgebundenen Spende erwerben. Die in solider Bauweise errichteten Gebäude bieten einfache und günstige Wohn- und Übernachtungsmöglichkeiten. Sie sind verkehrsgünstig gelegen. Das Goetheanum ist zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar. Ein Garten steht zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. In einem der Häuser befindet sich eine Gemeinschaftsküche. Überschüsse, die nach der Entschuldung des Grundstücks erwirtschaftet werden, sollen der Kunstförderung (Eurythmie) dienen. Nachdem von den Initianten der Verein Salix gegründet war, übernahm dieser die Liegenschaften auf Ende 2014 von der Stiftung im Baurecht.
Weidenhof
Der Landwirtschaftsbetrieb wird seit über 30 Jahren biologisch-dynamisch bewirtschaftet, zunächst als Familienbetrieb, zwischenzeitlich im Besitz eines gemeinnützigen Vereins. Heute wird der Hof, dessen Bewirtschaftungsfläche sich vollständig um die Hofstelle herum erstreckt, nach dem Modell der «solidarischen Landwirtschaft» als Erzeuger-Verbrauchergemeinschaft geführt (Website Weidenhof).
Wiesenstrasse 29
Seit Beginn der 1990er Jahre werden die Licht durchfluteten Räume dieses Baudenkmals vor allem von Maler*innen und Bildhauer*innen genutzt. Die Berliner Kulturszene und die Akademie der Künste unterstützten kontinuierlich die Künstler*innen, die nahezu 10 Jahre lang gemeinsam mit dem Bezirk Mitte und Politiker*innen aus allen Parteien für die dauerhafte Erhaltung dieses wichtigen Atelierstandortes kämpften. Mit dem Erwerb des Grundstücks durch die Stiftung Edith Maryon im Jahr 2009 wurde in letzter Minute die spekulative Umwandlung des Gebäudes in Lofts gestoppt. Die Künstlergenossenschaft Wiesenstrasse 29 eG erwarb in der Folge von der Stiftung das Erbbaurecht. Die Genossenschaft bewirtschaftet und vermietet seitdem den Bau, der ideale Arbeitsbedingungen für die zurzeit rund 25 hier arbeitenden bildenden Künstler*innen bietet.
Bei dem Gebäudekomplex Wiesenstrasse 29 handelt es sich um eine sechsgeschossige Industriearchitektur, errichtet im Jahr 1957/58 für die Druckmaschinenwerke Rotaprint. Eine Shedkonstruktion mit grossflächigen durchgehenden Lichtbändern überdacht die dazu gehörende Montagehalle in über sechs Metern Höhe. Die beheizbare Nutzfläche beträgt insgesamt 2’600 Quadratmeter. Der kulturhistorische Wert des Baudenkmals gründet in seiner rationellen, streng an funktionalen Gesichtspunkten orientierten lichten Gestaltung, welche zentrale Forderungen des Bauhauses umsetzt, sowie in seiner industriellen Vorgeschichte.
Das Atelierhaus Wiesenstrasse 29 liegt an dem kleinen Fluss Panke, gegenüber dem Gedenkstein für den «Roten Wedding», der an die Opfer eines vorsätzlich brutalen Polizeieinsatzes im Mai 1929 erinnert. Zuvor stand auf dem Grundstück das Geburtshaus des Schriftstellers Theodor Plievier (geboren 1892 in Berlin, gestorben 1955 im schweizerischen Avegno).
In der unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich die international bekannten Bildhauerwerkstätten, zahlreiche weitere Atelierstandorte und das ebenfalls von der Stiftung Edith Maryon (zusammen mit der Stiftung trias) erworbene Baudenkmal Gottschedstraße 4 der ExRotaprint gGmbH.
Bornstrasse 11
An der Grenze der Berliner Viertel Friedenau und Steglitz gelegen liegt diese Liegenschaft (
www.bornstr11.de) mit Vorderhaus und Seitenflügel. Ende der 70er Jahre wurde sie von der damaligen Eigentümerin an die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland vererbt, die sie für soziale Projekte nutzen wollte. Ein kleiner Garten, zwanzig Wohnungen, Gemeinschaftsräume, eine Bibliothek und Gästezimmer stehen zu Verfügung. Dank der Übernahme durch die Stiftung Edith Maryon ist es möglich, das Gebäude auch längerfristig als soziales Projekt weiter zuführen. Der progressive Charakter des Hauses hat sich über die Jahre hinweg erhalten. Nach wie vor stehen die Wohnungen der anthroposophischen Hochschulgruppe zur Verfügung, die das studentische, kulturelle und wissenschaftliche Leben fördert, beziehungsweise eine Einheit von Anthroposophie und Leben anstrebt.
Rigaerstrasse 78
Das Gebäude (www.rigaer78.org) besteht aus einem Vorder- und einem Hinterhaus, sowie zwei Seitenflügeln, wovon der eine sich in einem derart maroden Zustand befand, dass er abgerissen werden musste. Die Gebäude haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die von Besetzung, Abbruch, Verkauf, Kampf um Erhalt und Kreativität im Umgang mit Lebensraum, ebenso wie von der legendären Russenbar geprägt ist. Ursprünglich war es eines der ersten besetzen Häuser nach der Wende, was es blieb, bis die Stiftung Edith Maryon das Gelände 2008 kaufte. Sie wiederum verkaufte das Gebäude auf der Basis eines Erbbaurechtsvertrages mit einer Dauer auf 99 Jahre an die Rigaer 78 GmbH, die ihrerseits aus zwei Gesellschaftern, dem Hausverein, bestehend aus den Bewohnern, und dem Mietshäuser Syndikat besteht. Dieses tritt als Garant auf, dass das Gebäude nicht weiter veräussert werden kann. Die Rigaer 78 GmbH entrichtet einen Erbbaurechtszins an die Eigentümerin des Bodens. Damit wendet die Stiftung Edith Maryon zum wiederholten Male ein sinnvolles Verfahren an, welches gleichzeitig günstiges Wohnen und die Verunmöglichung von Spekulation garantiert.
Seither hat sich die Bewohnerzahl auf 50 verfünffacht. Die vermieteten Einheiten sind keine Wohnungen sondern Zimmer, in denen gewohnt und gearbeitet wird. Die Gebäude wurden einer umweltschonenden und sanften Renovation unterzogen, wobei auch Räume für soziokulturelle Projekte wie öffentliche Dunkelkammer, Tauschbörse und Begegnungsstätten entstanden sind.
ExRotaprint
ExRotaprint ist das ehemalige Produktionsgelände der Druckmaschinenfabrik Rotaprint in dem Berliner Stadtteil Wedding. Nach langen Verhandlungen mit Bezirk, Senat und Liegenschaftsfonds konnte 2007 die von den Mietern gegründete ExRotaprint gGmbH das Gelände übernehmen. Ziele des Projekts sind die Entwicklung des Standorts für eine heterogene Nutzung aus „Arbeit, Kunst, Sozialem“ und günstige Mieten für alle. ExRotaprint vermietet zu je einem Drittel Flächen an Gewerbebetriebe, soziale Einrichtungen und Kreative. Das Gelände steht allen gesellschaftlichen Gruppen offen und fördert das Miteinander und den Austausch.
Der Kaufpreis des Geländes war in den 2000er Jahren mit 600.000 Euro so günstig, dass der von der Initiative selbstgewählte Verzicht auf Profit durch Eigentum auf ein solides Fundament gestellt werden musste. Dafür hat ExRotaprint eine rechtliche Klammer aus Erbbaurecht und Gemeinnützigkeit aufgestellt. Die Gebäude sind in Besitz der ExRotaprint gGmbH. Der Boden ist zu gleichen Teilen im Eigentum der Stiftung trias und der Stiftung Edith Maryon. Auf der Grundlage eines 99-jährigen Erbbaurechts bewirtschaftet ExRotaprint das Gelände und verantwortet alle Aspekte der Projektentwicklung, der Vermietung, der Finanzierung und der Sanierung. Die Stiftung trias und die Stiftung Edith Maryon sichern als Bodeneigentümer die Ziele der Initiatoren langfristig ab und schliessen den Verkauf der Anlage aus. Als gemeinnützige GmbH ist ExRotaprint den selbst gewählten gemeinnützigen Zielen verpflichtet. Gewinne müssen für den Erhalt des Baudenkmals und die Förderung von Kunst und Kultur eingesetzt werden, ein Abfluss von Kapital ist ausgeschlossen. Die schrittweise Sanierung des Baudenkmals mit seinen faszinierenden Gebäuden aus den 1950er Jahres des Architekten Klaus Kirsten ist eine zentrale Aufgabe des Projekts.
Engeldamm 30
Am ehemaligen Grenzstreifen beider deutscher Staaten, zwischen Berlin-Mitte und Berlin-Kreuzberg, konnten wir ein Eckgrundstück erwerben. Das Grundstück bietet aufgrund seiner Lage am Engeldamm mit dem Waldpflanzgarten im ehemaligen luisenstädtischen Kanal ungewöhnlich vielfältige Rückzugsmöglichkeiten in die Stadtlandschaft zwischen Spree und Engelbecken. Der Ostbahnhof und das Zentrum von Kreuzberg sind zu Fuss je in ca. 8 Minuten und die Strasse Unter den Linden in ca. 15 Minuten erreichbar.
Ziel des Erwerbs war es, ein ganz zentral gelegenes innerstädtisches Grundstück aus dem Waren- und Erbstrom herauszulösen und sozialverträglich im Sinne der Stiftungsphilosophie einer sozialen und ökologischen Nutzung zuzuführen.
Der Neubau wurde vom Architekturbüro scarchitekten als Passivhaus konzipiert und gebaut. Die Wohnungen sind seit Sommer 2012 vermietet.
Im November 2012 gewann das Gebäude den Publikumspreis des BDA BERLIN.
Film über den Bau (Youtube)
Haus Mercurial
Gemeinschaftlich füreinander sorgen und den Alltag individuell gestalten – dieser Grundgedanke führte die Bewohner des «Hauses Mercurial» zusammen. Hier leben junge und ältere Menschen aus drei Generationen unter einem Dach. Es gibt vier individuell gestaltbare Wohneinheiten, dazu Gästezimmer und einen schön angelegten Garten. Die Bewohner verwalten dieses Haus eigenverantwortlich und können entscheiden, wenn sinnvolle Investitionen getätigt werden sollen. Im Jahre 2006 haben sie zum Beispiel eine Solaranlage gemeinsam finanziert. Seither sinken die Betriebskosten nachhaltig.
Im Hause befindet sich auch das Büro der «Interessengemeinschaft für Lebensgestaltung e.V.». Es bietet Beratungen an und gibt die Zeitschrift «die Welle» für den Raum Bodensee heraus.
Das «Haus Mercurial» besteht seit dem Jahre 2000. Zunächst war der gemeinnütziger Verein «Gesellschaft Akron» Träger dieser Initiative. Nach der Übernahme durch die Stiftung Edith Maryon im Jahre 2006 hat sich die «Arbeitsgemeinschaft Integriertes Wohnen (AGI)» gebildet mit dem Ziel, eine Alternative zu den herkömmlichen Anlagen mit betreutem Wohnen oder Pflegeheimen zu bieten. Mit der Stiftung Edith Maryon wurden neue Vertragsformen zum Wohnrecht und alternative Finanzierungsmethoden entwickelt.
Hof Les Advins
Die Stiftung übernahm diesen auf biologisch-dynamischer Basis betriebenen Hof 2005 im Zuge der Liquidation der Genossenschaft Solidago und verpachtete ihn an einen Teilhaber der ehemaligen Genossenschaft. Dieser führte den Betrieb während fast zwei Jahrzehnten und gab ihn per Anfang 2023 an eine neue Pächterin weiter, die ihn zusammen mit einem kleinen Kollektiv junger Menschen für gemeinschaftliches Leben und Wirken nutzt.
Die Grundstücksfläche des Hofes grenzt an das Gebiet der Sondermülldeponie Bonfol, welche dank der Intervention durch das u.a. von unserer Stiftung und Greenpeace unterstützte «Collectif Bonfol» von der bci Betriebs-AG vollständig saniert wurde (www.bci-info.ch).
Jurastrasse 50
Mittels einer zweckgebundenen Spende war es unserer Stiftung im Juni 2005 möglich, ein Hinterhaus an der Jurastrasse im Gundeldingerquartier in Basel zu erwerben. Damit ermöglichten wir der gemeinnützigen Paul Schatz Stiftung eine langfristige und günstige Mietperspektive zur Unterbringung des künstlerischen und wissenschaftlichen Nachlasses.
Togostrasse 80
Die Liegenschaft Togostrasse liegt im nördlichen Berliner Bezirk Wedding, der neben Kreuzberg/Friedrichshain zu den Bezirken mit der höchsten Bevölkerungsdichte Berlins zählt. Im Rahmen der Bezirksreform im Jahr 2001 wurde Wedding zusammen mit dem Tiergarten und Mitte zum heutigen Bezirk Mitte zusammengefasst.
Die Liegenschaft enthält elf grosszügige Wohnungen und ein Künstleratelier.
Durch eine Erbschaft kam die bisherige Eigentümerin, die Rudolf Steiner Schule an der Clayallee in Berlin, in den Besitz des Mehrfamilienhauses an der Togostrasse.
Durch Mehrausgaben auf Grund eines Bauvorhabens und der allgemeinen wirtschaftlichen Situation sah sich die Rudolf Steiner-Schule gezwungen, einen Käufer für die Liegenschaft zu finden, der bereit war, das Haus im Sinne der Erblasserin weiter zu bewirtschaften und nahm deshalb Kontakt mit unsere Stiftung auf. Seit 2004 ist die Stiftung Besitzerin des von ihr im Jahr 2008 umfassend sanierten Wohnhauses.
Eugen-Kolisko-Haus
Das Eugen-Kolisko-Haus befindet sich im idyllischen Schwarzwald im Ortsteil Bad Liebenzell. Dieser Ort ist unter anderem auch als Luftkurort bekannt und so wurde die Liegenschaft ursprünglich als Pension für Erholungssuchende genutzt.
Heute beherbergt das Eugen-Kolisko-Haus acht Seniorinnen und Senioren, die gemeinsam auf privater Basis eine alternative Wohnform «Gemeinsames Wohnen im Alter» pflegen und eine sogenannte Alterswohn- und Lebensgemeinschaft gegründet haben. Die Idee dabei ist, dass die zu einer Lebensgemeinschaft zusammengeschlossenen Menschen – gemäss ihren Möglichkeiten – Arbeiten selbständig übernehmen und sich gegenseitig unterstützen.
Aus wirtschaftlichen Gründen musste die bisherige Eigentümerin, die VVV Vermögens-, Verwertungs- und Verwaltungsgesellschaft gmbH die Liegenschaft veräussern. Auf Initiative und mit Hilfe von den Bewohnerinnen konnte unsere Stiftung die Liegenschaft im Januar 2004 erwerben. Ein grosser Teil der Erwerbskosten wurde unserer Stiftung von den Bewohnerinnen durch Schenkungen und zinslose Darlehen zur Verfügung gestellt.
Am Kräherwald 313
Eine Familie in Stuttgart verfügte über einen beträchtlichen Eigenmittelanteil zum Erwerb eines Hauses. Trotz dieser finanziell gesicherten Ausgangslage suchte die Familie die Zusammenarbeit mit uns, um Grund und Boden aus dem Privatbesitz heraus zu lösen. In unmittelbarer Nähe zur Waldorfschule konnte dann ein Haus gefunden werden. Der Kauf wurde wie folgt abgewickelt: unsere Stiftung kaufte das freistehende Zweifamilienhaus inkl. Grundstück. Anschliessend verkauften wir das Haus im Baurecht an die Nutzerfamilie. Das Baurecht wurde für eine Periode von 99 Jahren gewährt. Der von uns in den Boden geleistete Anteil des Kaufpreises wird von der Nutzerfamilie verzinst und getilgt. Nach Beendigung der Baurechtszeit geht die Liegenschaft entschädigungslos in das Eigentum unserer Stiftung über.
Riederenhof
Der Name Riederen kommt vom Wort reuten = roden. Wald wurde gerodet, um das Gelände landwirtschaftlich nutzen zu können. Der seit den frühen 1980er Jahren nach Demeter-Richtlinien biologisch-dynamisch bewirtschaftete Riederenhof liegt in der Oberbaselbieter Hügellandschaft zwischen Rheinfelden und Gelterkinden, oberhalb Buus. Er umfasst circa 15 Hektar Kulturland, wovon vier Hektar Wald sind. Eine Besonderheit sind die rund 100 Hochstammobstbäume, welche die von Wald umsäumte Hoflandschaft zusätzlich bereichern. 2001 wurde der Hof in die Stiftung Edith Maryon durch Fusion mit der Stiftung Riederenhof integriert, mit der ausdrücklichen Intention, die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise an diesem Ort für die kommenden Generationen zu gewährleisten. Die Hofprodukte werden an Demeter-Verarbeiter, Reformläden und an den Wochenmarkt in Liestal geliefert.
Max-Brauer-Allee 24
In unmittelbarer Nähe vom Bahnhof Hamburg-Altona konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Musikseminar Hamburg e.V. als Miet-Eigentümer ein älteres Stadthaus mit ca. 800 m2 Nutzfläche erwerben. Die Liegenschaft befindet sich an zentralster Lage und wurde während vieler Jahre von einer bekannten Tanzschule als Kurslokal benutzt. Somit verfügt sie im Erdgeschoss bereits über einen grossen, an das bestehende Gebäude angebauten Saal. Heute bietet hier die Alfred Schnittke Akademie International Grundausbildungen in Gesang und Instrumentalspiel, Fortbildung (internationale Meisterkurse) und Konzerte. Werk und Mission Alfred Schnittkes stehen für ein Studium mit Schwerpunkt Zeitgenössischer Musik, moderner Pädagogik und stringenten Anforderungen.
Die ganze Liegenschaft wurde im Sommer 2002 saniert und für die Bedürfnisse des Seminars umgebaut. Im Obergeschoss und im Dachgeschoss sind noch zusätzlich Wohnmöglichkeiten für Studenten geschaffen worden.
Durch die Stiftung Edith Maryon wurde in Zusammenarbeit mit einem Sponsor sowie der GLS Gemeinschaftsbank Stuttgart die Kaufpreisfinanzierung sichergestellt.
Landgut Pretschen
Südöstlich von Berlin, im Gebiet Spreewald, wird der 800-Hektar-Betrieb Pretschen seit der Übertragung an unsere Stiftung im Jahr 1999 biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Mehrere Hundert Rinder bildeten bisher das betriebliche Standbein; ein zwei Hektar grosses Gewächshaus produziert zu jeder Jahreszeit Salate, Tomaten und Gurken für den regionalen Naturkosthandel. Eine weitere Besonderheit des Betriebs ist die Bio-Chicorée-Treiberei.
Angrenzend an das Landgut befinden sich ein ehemaliges Lehrlingswohnheim, ein Mehrfamilienhaus mit 14 Wohneinheiten und ein kleines Mehrfamilienhaus mit 4 Wohneinheiten ebenfalls im Besitz der Stiftung.
Spiekermannstrasse 30
Durch den Fall der Berliner Mauer 1989 und die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurden in der Folge in der ehemaligen DDR bei vielen Liegenschaften die Eigentumsverhältnisse neu geregelt. Eine mit der Stiftung Edith Maryon verbundene Persönlichkeit wurde auf diese Weise anspruchsberechtigt an dieser grösseren Liegenschaft in Pankow und gab sie in der Folge auf der Basis einer gemischten Schenkung an die Stiftung Edith Maryon weiter.
Da die Liegenschaft in einem schlechten Zustand gewesen ist, wurde sie im Jahr 2001/2002 umfassend saniert. Neben verschiedenen Wohnungen befindet sich auch das Montessori-Kinderhaus Lolek und Bolek in diesem Gebäude.
Unternehmen Mitte
Ein überzeugendes Nutzungskonzept und ein zweckgebundenes Finanzdarlehen veranlassten die Stiftung Edith Maryon 1998 dazu, dieses vierstöckige Wohn- und Geschäftshaus zwischen Markt- und Barfüsserplatz von der Credit Suisse zu erwerben. Das Gebäude wurde 1912 auf der Fläche von fünf ehemaligen Parzellen errichtet und 1919 nochmals erweitert. Bis zur Jahrtausendwende beherbergte es die Schweizerische Volksbank, seither ist die Unternehmen Mitte GmbH Hauptnutzerin. Im hohen Erdgeschoss, der ehemaligen Schalterhalle mit grossem Oberlicht, betreibt sie ein konsumzwangfreies Café mit Mittagstisch, im 1., 3. und 4. Stock wird die Kostenmiete über die Untervermietung von Arbeitsplätzen, Wohn- und Gewerbeflächen finanziert. Die Büroräume im 2. Obergeschoss sind seit 2018 Sitz der Geschäftsstellen unserer Stiftungsfamilie (Stiftung Edith Maryon, Edith Maryon AG und equimo AG).
Castel Forgues
Durch eine gezielte Schenkung wurde der Stiftung Edith Maryon ermöglicht, dieses Anwesen zu erwerben. Das Haus wurde im Sommer 2002 renoviert, und die Stallungen wurden zu einem Ateliergebäude mit Übungsräumen umgebaut. Die Arbeit einer Gruppe von Therapeuten, Lebensberatern und Forschern erfolgt seit 2017 neu unter dem Motto «La vie simple» mit den Prämissen Masshalten, Permakultur, Nachhaltigkeit. Angeboten werden Seminare, Kurse und Beherbergung (chambres d’hôtes, tables d’hôtes, Vermietung möbliert). Geplant ist ausserdem der Anbau von Gemüse, Früchten und Beeren für den Eigengebrauch und den Verkauf.
Hof Marchstein
Der Hof Marchstein in der Nähe des Scheltenpasses im Schweizer Jura wird seit Jahren biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Der bisherige Besitzer hat den Hof mit 22 ha Landfläche aus Naturwiese, Weide und Wald zu günstigen Bedingungen an die Stiftung Edith Maryon verkauft. Dadurch wird die weitere Aufsplittung von landwirtschaftlich genutztem Boden durch Vererbung und Spekulation verhindert und der bisherige Pächter kann den Hof weiterhin bewirtschaften. Die Stiftung als Eigentümerin stellt damit die Fortsetzung der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise langfristig sicher.
Englitzer Eck
Der Stiftung Edith Maryon wurden im Zusammenhang mit dem Projekt Haus Akron mehrere benachbarte Parzellen Landwirtschaftsland geschenkt. Die darunter befindlichen Grünlandparzellen sind an das Netzwerk Blühende Landschaft verpachtet und werden von diesem naturnah bewirtschaftet.
Haus Akron
Das ursprüngliche Haus Akron auf einer schön gelegenen Anhöhe mit Sicht auf Bodensee und Schweizer Alpen diente von Anfang an als Wohn- und Begegnungsstätte. Es wurde auf Initiative des ehemaligen Bauhaus-Professors Hans Hoffmann-Lederer und seiner Frau Mila Bouvet 1960 gebaut. Anfang der 70er Jahre nahmen die Achberger Initiativen für Anthroposophie und Dreigliederung hier ihren Ausgang. 1989 ging das Anwesen durch Schenkung in den Besitz der Christengemeinschaft über und wurde weiterhin als Wohn-, Tagungs- und Ferienhaus genutzt. Ein Kabelschmorbrand 1994 zerstörte das Haus soweit, dass ein Abbruch unumgänglich wurde.
Da die Christengemeinschaft sich nicht zu einem Wiederaufbau entschliessen konnte, interessierte sich die Stiftung Edith Maryon für eine Fortsetzung des ursprünglichen sozialen Impulses an dieser Stelle und konnte 1996 das Grundstück erwerben und mithilfe der an sie abgetretenen Versicherungssumme einen Neubau finanzieren.
Am Weiher
Anfangs der neunziger Jahre entwickelte der Arzt und Leiter des Seminars für Künstlerische Therapie Blaubeuren, Dr. Hartmut Fischer, die Initiative «Rudolf Steiner Akademie Weimar». Auf knapp 7 Hektaren sollte ein Therapeutikum, eine künstlerische Ausbildungsstätte, ein Altenheim, ein Hotel sowie Wohnmöglichkeiten für die Mitarbeitenden entstehen. Das Projekt war Ausdruck der optimistischen Stimmung nach dem Mauerfall und den damit verbundenen Zukunftserwartungen. Leider konnte es auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen speziell auch in Ostdeutschland nicht verwirklicht werden.
Aus diesem Projekt verblieb noch ein Stück Weideland bei uns.