Reichenberger Hof

Dieser Vierseithof am Rande des Naturparks «Märkische Schweiz» wird als Grundlage für ein nachhaltiges und naturbezogenes Lebensmodell mit Akteuren unterschiedlicher Kompetenzen, Ideen, Herkünfte, Fähigkeiten und finanzieller Hintergründe unterhalten und entwickelt. Mit dem Ziel, den Hof als Ort der Begegnung und der Bildung zu stiften, übertrug uns die ehemalige Besitzerin Boden und Liegenschaften im Rahmen einer mit Niessbrauch und Nutzungsrechten verbundenen Teilschenkung. Die Gebäude stellen wir im Erbbaurecht einem Architektenpaar zur Verfügung; für die kommenden zehn Jahre sind Sanierungen nach ökologischen Kriterien geplant und es entsteht ein Permakulturgarten.

Kulturhof Wüsten-Buchholz

Ein freischaffender Architekt und Künstler wurde im Jahr 2015 auf den unter Denkmalschutz stehenden Gutshof aufmerksam, erwarb ihn und renoviert seither einen Teil der Gebäude. Er selbst wohnt auch dort und vermietet einzelne Räume zu Wohnzwecken oder an Kunstschaffende. Im Sommer stellt er die Liegenschaft für eine international besetzte und öffentlich geförderte Musikakademie mit Workshops und einem kleinen Festival zur Verfügung. Etwa wöchentlich backt die Dorfgemeinschaft im Steinofen Brot. In der Alten Schmiede unterhält die Künstlerin Marion Ehrsam ein Atelier. Gutshof und Alte Schmiede besitzen die genannten Privatpersonen im Erbbaurecht. Der Verkauf des Bodens an die Terra Libra Immobilien GmbH erhöhte ihre finanziellen Spielräume für die denkmalgerechte Sanierung. Zum Ensemble gehören noch eine große Scheune, die perspektivisch für Kulturnutzungen (bspw. Theater) ausgebaut werden soll, sowie etwas Bauland und Gartenland.

Gutshof Neuendorf im Sande

Zusammen mit der Stiftung trias konnte die Terra Libra Immobilien GmbH das Gut erwerben und zugleich an die Zusane Gutshof GmbH im Erbbaurecht abgeben. Zum Projekt gehören Vertreter*innen verschiedener handwerklicher Berufe, aus der Landwirtschaft, aus dem Bereich der sozialen Arbeit und der Erwachsenenpädagogik sowie mit politikwissenschaftlichen Interessen. Die Gruppe hat sich sowohl die Aufarbeitung des historischen und kulturellen Erbes des Landwerks, als auch die Reaktivierung des Guts als Aus- und Weiterbildungsstätte zum Ziel gesetzt. Einen ersten Eindruck der Gruppe und des Vorhabens vermittelt ein Imagefilm zum Projekt.

Das Landgut bei Fürstenwalde in Brandenburg war eine der größten Hachschara-Stätten in Deutschland. Hachschara steht für „Brücke ins Leben“. Ein Programm, das jüdische Jugendliche und Erwachsene bis in die 1930er Jahre auf die Ausreise in das damalige Palästina und andere Länder vorbereiten sollte. Die Männer wurden auf dem Gelände zum Tischler, zum Schmied oder zum Schuster ausgebildet, Frauen arbeiteten beispielsweise in der Hauswirtschaft oder auf den Feldern und in der Gärtnerei. Im Nationalsozialismus wurde aus dem Landgut ein Zwangsarbeiterlager, aus dem unzählige Menschen nach Auschwitz deportiert wurden. Darunter eine der bekanntesten Vertreterinnen der Montessori-Pädagogik Clara Grunwald. Mehr zum Thema: Artikel erschienen in Der Tagesspiegel

Alltag

Ein Teilgrundstück auf dem VOLLGUT-Areal haben wir im Jahr 2017 im Erbbaurecht an die TRNSFRM eG (damals noch Agora baut eG) abgegeben. Die TRNSFRM eG hat auf dem Grundstück in experimenteller, modularer Holz-Hybridbauweise das Projekt ALLTAG erstellt. Die soziale Nutzung ist ein wichtiger Beitrag für die Arealentwicklung.

Georg-Schwarz-Strasse / Merseburger Strasse

Die SoWo Leipzig eG ist eine im Mai 2017  gegründete Wohngenossenschaft. Ihr Zweck ist die Förderung der Belange ihrer Mitglieder mittels dauerhafter, preisgünstiger, guter, sicherer, sozial und ökologisch verantwortlicher Wohnraumversorgung. Auf der Suche nach einem ersten Objekt zur Verwirklichung ihrer Zielsetzung, wurde sie SoWo eG im Leipziger Westen, im Stadtteil Lindenau, fündig. Sie wandte sich an unsere Stiftung, weil ihr das Haus nur kurze Zeit exklusiv zum Kauf angeboten wurde, sie aber so schnell nicht in der Lage war, die dazu nötige Finanzierung auf die Beine zu stellen. Zudem wollte sie das Grundstück auf Dauer der Spekulation entziehen, was zuverlässig nur mit einer Erbbaurechtsvereinbarung und einem Grundstückseigentümer mit entsprechender Zielsetzung möglich ist. So verhandelten wir in Rekordzeit, d.h. innerhalb von rd. vier Wochen, parallel den Kaufvertrag mit dem Eigentümer und den Erbbaurechtsvertrag mit der Genossenschaft. Beide Verträge konnten im Januar 2018 beurkundet werden. Seit dem 1. Mai 2018 ist die SoWo eG ganz offiziell Eigentümerin des Gebäudes.

Eine-Welt-Zentrum

Der Erwerb des ehemaligen Wohlfahrtshauses und des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Kindl-Brauerei rundete den Besitz der Terra Libra Immobilien GmbH am Kindl-Areal in Berlin-Neukölln ab. Die Büroflächen sind eine wertvolle Ergänzung und bieten spannenden Spielraum für die Gesamtentwicklung des Areals.

Der Verein «Berlin Global Village» suchte lange Zeit einen geeigneten Standort für das im Aufbau befindliche Berliner «Eine Welt Zentrum» (EWZ). Im ehemaligen Wohlfahrtshaus konnte das EWZ sofort erste Flächen beziehen und den Standort schrittweise etablieren. Im März 2018 vereinbarten die Berlin Global Village gGmbH und die Terra Libra Immobilien GmbH einen Erbbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 100 Jahren. Für die geplanten Um- und Neubauten und auch den Betrieb erhält das EWZ Fördermittel vom Land Berlin.

Seumestrasse 14

Unsere Terra Libra Immobilien GmbH erwarb dieses Grundstück auf Initiative der Mieterinnen und Mieter von privater Hand. Die Mieterschaft gründete eine Haus-GmbH im Verbund des Mietshäuser Syndikats und übernahm das Haus auf Basis eines Erbbaurechtsvertrages. Die Terra Libra Immobilien GmbH bleibt Eigentümerin des Bodens, womit dieser dauerhaft dem spekulativen Zugriff entzogen bleibt. Auf diese Weise bleibt einfacher, günstiger Wohnraum erhalten, und den Mieterinnen und Mietern droht nicht länger Verdrängung.

Bergstrasse 6

Auf dem Grundstück befinden sich ein Wohnhaus, ein Stall, eine unterirdische Kühlkammer, eine Scheune, sowie die Aussentoilette. Daneben gibt es eine Weidefläche und ein kleines Stück Wald. Auf einem angrenzenden, dazu gepachteten Grundstück befinden sich eine kleine Wiese, Wald und ein Teich. Nach dem Scheitern eines ersten Gemeinschaftsprojekts erarbeitet derzeit eine neue Gruppe ein Nutzungskonzept für das Grundstück und ein Verein befindet sich in Gründung. Das mit der ersten Gruppe vereinbarte Erbbaurecht liegt übergangsweise als Eigentümererbbaurecht bei der Terra Libra Immobilien GmbH.

VOLLGUT

Nach einem äußerst komplexen, Anfang September 2015 erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungsprozess konnte unsere Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH einen Großteil des Geländes der ehemaligen Kindl-Brauerei im Rollbergviertel erwerben. Ziel der Arealübernahme ist es, eine der großen Industriebrachen in Neukölln langfristig für soziale, kreative und ökologische Nutzungen zur Verfügung zu stellen und zu sichern. Das Gelände soll zu einem attraktiven Ort der Arbeit und Begegnung werden und einen Beitrag zu einer guten Nachbarschaft im Rollbergkiez leisten. Es soll auch zu einem stadträumlich zentralen Ort werden, der zur Identifikation im Quartier wesentlich beiträgt. Sozialverträglichkeit, Zugänglichkeit und Vielfalt, Umweltverträglichkeit, Ressourcenschonung und Abfallvermeidung sind für uns wesentliche Kriterien für die weitere Entwicklung.

Die Quartierentwicklung erfolgt unter der Projektleitung der TRNSFRM eG partizipativ, das heißt unter Beteiligung der Nutzer, der Nachbarschaft, des Bezirks und der interessierten Bevölkerung. Zu den bereits bestehenden Bauten sollen mittelfristig durch Neubauten weitere rd. 12.500 Quadratmeter hinzukommen. Hierzu haben wir zunächst zwei Teilgrundstücke im Erbbaurecht an die TRNSFRM eG abgegeben, die in experimenteller, modularer Holz-Hybridbauweise einerseits den ALLTAG für soziale Bewohnergruppen und Dienstleistungen, andererseits ein Circular Economy House für Laborhaftes Denken, Wirtschaften und Wohnen in Kreisläufen errichtet hat. Auf einem weiteren Grundstück auf Erbbaurechtbasis ist das Eine Welt Zentrum beheimatet.

Mit der Vergabe der drei genannten Erbbaurechte ist die Entwicklung am VOLLGUT noch nicht abgeschlossen. Die Ertüchtigung der Brauereikeller soll bislang noch brachliegende Raumpotenziale von ca. 10.000 m2 nutzbar machen und nach Möglichkeit die bereits auf ca. 25.000 m2 bestehenden Nutzungen konsolidieren. In Bestands- und Erweiterungsbauten sollen bisherige Zwischennutzungen abgelöst werden durch langfristige Ansiedlung bestehender und neuer Nutzerschaften.

Weiterführende Informationen

Circular Economy House

Ein Teilgrundstück des VOLLGUT-Areals haben wir im Jahr 2017 im Erbbaurecht an die TRNSFRM eG (damals noch Agora baut eG) abgegeben, die auf dem Grundstück ein Circular Economy House für laborhaftes Denken, Wirtschaften und Wohnen in Kreisläufen errichtet hat. Hauptnutzer der Gewerberäume ist Impact Hub Berlin.

Für den Bau des CRCLR Hauses wurden die noch brauchbaren Bestandteile der ehemaligen Fassladehalle, recycel- und kompostierbare Materialien (Strohwände, Lehmputz etc.) und Teile fremder Abrissobjekte verwendet, so z.B. Brandschutztüren aus einem Hotel am Berliner Alexanderplatz und Waschbecken einer Brandenburger Jugendherberge.

Gleiserei

Eine Initiativgruppe von fünf jungen Studienabgängern suchte lange nach einem Haus, das sie gemeinsam sanieren und im Erdgeschoss für soziale Zwecke (Hausaufgabenhilfe, Café, Flüchtlingsberatung) nutzen können. Als sie schliesslich fündig wurden, wandten sie sich an unsere Stiftung. Unsere deutsche Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH konnte das im Leipziger Osten gelegene Grundstück von privat erwerben und vereinbarte mit der Nutzer- und Bewohnerschaft «Gleiserei» einen Erbbaurechtsvertrag über 99 Jahre Laufzeit.

Le Conserve

Die Liegenschaft liegt im Leipziger Westen, im Stadtteil Neulindenau, halb im Grünen. Benachbart sind ein Kindergarten und ein Seniorenheim. Das Gebäude ist ein dreigeschossiger Stahlskelettbau mit mehreren Nebengebäuden. Zu DDR-Zeiten diente es als Wohnheim für Auszubildende. Im Zuge der fälligen Asbestsanierung wurde es vollständig entkernt.

Die aus rund 30 Menschen mehrerer Generationen bestehende Initiativgruppe, viele davon in der Leipziger Kunst- und Kulturszene aktiv, ist mit ihrer Le Conserve-Haus GmbH Teil des Miethäuser Syndikats. Mit den Nutzern wurde ein Erbbaurechtvertrag mit einer Laufzeit von 99 Jahren vereinbart.

Die Gruppe sanierte die Liegenschaft, um sie nun im Rahmen eines Gemeinschaftswohnprojektes inkl. Raumangeboten für öffentliche (kulturelle, politische) Veranstaltungen zu nutzen. Es entstanden Wohneinheiten verschiedener Grösse und und Gemeinschaftseinrichtungen, u.a. ein Salon, eine Küche, ein Tauschraum, Büro- und Arbeitsräume und Gästezimmer.

Unsere deutsche Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH erwarb das Grundstück von dem Zentrum für Integration e.V.

Schönerhausen

Eine Initiativgruppe setzte sich das Ziel, mit weiteren Menschen unabhängig von Alter, Herkunft und Einkommen selbstorganisiert als Gemeinschaft zusammenzuleben. Gleichzeitig wollten sie soziale und kulturelle Angebote für die Nachbarschaft und das Quartier schaffen. Um diese Ziele zu verwirklichen, haben sie den Hausverein Bennhaus e.V. und die SchönerHausen GmbH gegründet.

Mithilfe von Direktkrediten konnte unsere deutsche Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH im Leipziger Osten vier zusammen gebaute Häuser und ein direkt angrenzendes Gartengrundstück von einer Leipziger Wohnungsbaugesellschaft erwerben. Mit der Haus-GmbH, die Teil des Mietshäuser Syndikats ist, wurde ein Erbbaurechtsvertrag über eine Laufzeit von 99 Jahren vereinbart. Die umfassende Sanierung der Gebäude und die verschiedenen Umbauarbeiten (Wohnungszusammenlegungen u.a.) fanden im Jahr 2018 ihren Abschluss.

Stechlin Institut

Die heutigen Nutzer und Bewohner des Hauses hatten sich bereits in Berlin einige Jahre mit dem Thema Bodenbesitz und -spekulation und Fragen von Raum und Ort beschäftigt, als sie auf dieses kleine Gutshaus unweit des Grossen Stechlinsees aufmerksam wurden. So hatten sie beispielsweise ein Haus in Berlin-Mitte abgetragen und mit den Steinen dieses Hauses ein Fundament für ein neues Gebäudes in Brandenburg gebaut. Als Idee für das Gutshaus in Stechlin formulierten sie die Errichtung eines Instituts für zeitgenössische Kunst im Kontext gesellschaftlicher Fragen.

Die Grundstückseigentümerin, Landesforstverwaltung, wollte jedoch kein Pachtverhältnis mit den Projektinitianten eingehen. Auch war es den Initianten nicht möglich, das Haus zu kaufen. Zur selben Zeit verschärfte sich in Berlin, unweit ihrer Wohnung, der Konflikt um den Schokoladen. Sie hörten vom dortigen Engagement der Stiftung Edith Maryon und wussten auch um die Genese des Stiftungsprojekts ExRotaprint. So gelangten sie schliesslich mit ihrem Anliegen an die Stiftung.

Die Stiftung Edith Maryon gGmbH konnte das Grundstück erwerben und es in Erbpacht an die SI Stechlin-Institut gGmbH weitergeben. Das Stechlin-Institut wurde 2013 zur Erforschung und Umsetzung künstlerischen Denkens für wichtige gesellschaftliche Fragen gegründet. Auf Basis eines künstlerisch-reflexiven, achtsamkeitsbasierten Lebensstils arbeiten Menschen hier an der Verbesserung der gesellschaftlichen wie auch ihrer individuellen Situation. Ein erstes Projekt bestand darin, Menschen mit Multipler Sklerose und sozial engagierte Künstler*innen mit dem Ziel der jeweiligen Perspektiverweiterung miteinander zu vernetzen. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Format der Stechlin-Dialoge auch für gemeinnützige Initiativen jenseits des Themas MS geöffnet. Die Idee sozial engagierter Kunst ist in das Projekt ebenso eingetragen wie der Glaube an eine Gesellschaft als imaginäre Institution.

Stechlin liegt nördlich von Berlin, inmitten von ausgedehnten Wäldern und nahe des einzigen Klarwassergrosssees Norddeutschlands, dem Grossen Stechlin. Die Geschichte Neuroofens beginnt 1872. Das Gut Neuroofen wird errichtet und 420 Hektar Land werden von hier aus bewirtschaftet. 1889 fällt das Gut an die Preussische Forst und wird waldwirtschaftlich betrieben. Im untergehenden Nazideutschland nutzte kurzfristig die Oberste Heeresleitung unter Heinrich Himmler das Gut. Während der DDR wurde das Gut als Kinderferienlager, Küche und Speisesaal für Waldarbeiterschüler und später als Mehrfamilienhaus genutzt. Nach der Wende diente das Gutshaus zuletzt als Wohnhaus des Oberförsters. 2013 gab die Forst den Standort auf, und seitdem stand das Gebäude leer.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2015 ging die Liegenschaft auf unsere Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH über.

KlausHaus

«KlausHaus» und «Kollektivhaus Wurze» verstehen sich als emanzipatorische Hausprojekte. Sie wollen das soziale und kulturelle Angebot im Leipziger Osten bereichern und das Stadtbild beleben und aktiv mitgestalten. Die mit zwei sanierungsbedürftigen Häusern aus der Gründerzeit bebauten Grundstücke bieten zahlreichen Menschen günstigen Wohnraum. Im Erdgeschoss des Eckhauses stehen 500 m2 für gewerbliche, soziale und kulturelle, auch öffentliche Nutzungen zur Verfügung. Ein geräumiger Dachboden und ein weitläufiger Hof bieten Raum zur Realisierung vielfältiger Projektideen.

Mithilfe von Direktkrediten konnte unsere deutsche Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH die Häuser von der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft erwerben. Mit den Haus-GmbH’s wurde je ein Erbbaurechtsvertrag abgeschlossen. Beide sind zugleich Teil des Mietshäuser Syndikats, Freiburg i. Br.

Kollektivhaus Wurze

«KlausHaus» und «Kollektivhaus Wurze» verstehen sich als emanzipatorische Hausprojekte. Sie wollen das soziale und kulturelle Angebot im Leipziger Osten bereichern und das Stadtbild beleben und aktiv mitgestalten. Die mit zwei sanierungsbedürftigen Häusern aus der Gründerzeit bebauten Grundstücke bieten zahlreichen Menschen günstigen Wohnraum. Im Erdgeschoss des Eckhauses stehen 500 m2 für gewerbliche, soziale und kulturelle, auch öffentliche Nutzungen zur Verfügung. Ein geräumiger Dachboden und ein weitläufiger Hof bieten Raum zur Realisierung vielfältiger Projektideen.

Mithilfe von Direktkrediten konnte unsere deutsche Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH die Häuser von der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft erwerben. Mit den Haus-GmbH’s wurde je ein Erbbaurechtsvertrag abgeschlossen. Beide sind zugleich Teil des Mietshäuser Syndikats, Freiburg i. Br.

Schokoladen

Im Februar 2012 erreichte uns ein Notruf aus Berlin. Die alternative Wohn-, Arbeits- und Kulturstätte «Schokoladen» stünde kurz vor der Räumung. Die Bewohner stemmten sich dagegen; es gab Demonstrationen. Nach jahrelangen, auch gerichtlichen Auseinandersetzungen eskalierte der völlig verfahrene Streit zwischen der privaten Eigentümerschaft und den Bewohnern. Ob wir da nicht helfen könnten… Es gelang uns tatsächlich, die Parteien und das am Erhalt des Schokoladens interessierte Land Berlin an einen Tisch zu bringen und mit ihnen eine Friedenspflicht zu vereinbaren. Diese hielt und ermöglichte uns, in Kaufverhandlungen mit dem Eigentümer sowie in Verhandlungen mit dem Schokoladen über einen Erbbaurechtvertrag einzutreten. Beide Verträge konnten schliesslich im Dezember 2012 beurkundet werden.

Die Anfänge des Schokoladens gehen zurück in das Jahr 1990. Damals wurde das Haus besetzt und zu einem Wohn- und Kulturprojekt erklärt. Im Jahr 1991 wurden von der damaligen Hausverwaltung Mietverträge für fast alle Wohn- und Gewerbeflächen unterzeichnet. Die Gewerbeflächen wurde vom Hausverein Schoko-Laden e.V. angemietet, der diese Flächen auf nichtkommerzieller Basis und ohne Förderung durch die öffentliche Hand diversen Kulturprojekten und Einzelpersonen für künstlerische und kulturelle Arbeit zur Verfügung stellt. Gegenwärtige und ehemalige Teilprojekte sind das Kultur-Café Schokoladen, das Orph-Theater, der Club der Polnischen Versager, die Comicbibliothek Renate, die alternative Stadtzeitung Scheinschlag sowie diverse Einzelpersonen, welche die Räumlichkeiten als Ateliers, Musikproberäume und Studios nutzen. Der Schokoladen war eines der ersten Kulturprojekte, die nach der Wende zur rasanten Wiederbelebung der Spandauer Vorstadt und des Scheunenviertels beitrugen. Diese Berliner Innenstadtviertel sind seit 1990 stark von Umstrukturierung und Verdrängung geprägt. So ist der Schokoladen dort heute eines der letzten verbliebenen alternativen Projekte.

Ursprünglich erbaut im Jahr 1881 von einer Steinmetzfamilie, übernahm 1911 der Schokoladenfabrikant Julius Stullgys die Gebäude und rührte Schokolade an. In den dreißiger Jahren befand sich hier ein Heim der Hitlerjugend. Seit 1952 wurde der gesamte Gebäudekomplex vom Magistrat von Großberlin zwangsverwaltet. Die Schokoladenfabrikation endete im Jahre 1971. Danach nutzte die sero (Sekundär-Rohstoffe) bis Anfang 1991 den Hinterhof. Bis auf drei verbleibende Mietparteien standen alle Wohnungen zu diesem Zeitpunkt leer.

Zeppelinstrasse 29

Die «Zeppi 29» ist ein in Potsdam West gelegenes, selbstverwaltetes Wohn-, Arbeits- und Kulturprojekt. Es handelt sich um eines der wenigen Überbleibsel einer umfangreichen Hausbesetzerszene der neunziger Jahre in Potsdam. Die Bewohner betreiben u.a. eine Kneipe («Volxküche») zum Selbstkostenpreis, eine Fahrradwerkstatt und eine Druckerei. Die früheren Eigentümer wollten das sanierungsbedürftige Haus verkaufen. Nach ergebnislosen Verhandlungen mit dem Hausverein wandte dieser sich an das Mietshäuser Syndikat, welches wiederum den Hausverein mit der Stiftung Edith Maryon in Kontakt brachte. Mithilfe von Schenkungen konnte unsere deutsche Tochtergesellschaft Stiftung Edith Maryon gGmbH das Haus erwerben.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2015 ging die Liegenschaft auf unsere Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH über, welche Ende 2017 mit der Haus-GmbH einen 99-jährigen Erbbaurechtvertrag abschloss.

Schellbergstrasse 44

Im Jahr 2010 bekam die Stiftung Edith Maryon gGmbH diese Doppelhaushälfte in Stuttgart-Ost geschenkt. Das Haus war vom bisherigen Eigentümer an Theaterschaffende vermietet und dient heute, nach grundhafter Sanierung durch die Stiftung Edith Maryon gGmbH, als Studentenwohnheim.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2015 ging die Liegenschaft auf unsere Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH über.

Wiesenstrasse 29

Seit Beginn der 1990er Jahre werden die Licht durchfluteten Räume dieses Baudenkmals vor allem von Maler*innen und Bildhauer*innen genutzt. Die Berliner Kulturszene und die Akademie der Künste unterstützten kontinuierlich die Künstler*innen, die nahezu 10 Jahre lang gemeinsam mit dem Bezirk Mitte und Politiker*innen aus allen Parteien für die dauerhafte Erhaltung dieses wichtigen Atelierstandortes kämpften. Mit dem Erwerb des Grundstücks durch die Stiftung Edith Maryon im Jahr 2009 wurde in letzter Minute die spekulative Umwandlung des Gebäudes in Lofts gestoppt. Die Künstlergenossenschaft Wiesenstrasse 29 eG erwarb in der Folge von der Stiftung das Erbbaurecht. Die Genossenschaft bewirtschaftet und vermietet seitdem den Bau, der ideale Arbeitsbedingungen für die zurzeit rund 25 hier arbeitenden bildenden Künstler*innen bietet.

Bei dem Gebäudekomplex Wiesenstrasse 29 handelt es sich um eine sechsgeschossige Industriearchitektur, errichtet im Jahr 1957/58 für die Druckmaschinenwerke Rotaprint. Eine Shedkonstruktion mit grossflächigen durchgehenden Lichtbändern überdacht die dazu gehörende Montagehalle in über sechs Metern Höhe. Die beheizbare Nutzfläche beträgt insgesamt 2’600 Quadratmeter. Der kulturhistorische Wert des Baudenkmals gründet in seiner rationellen, streng an funktionalen Gesichtspunkten orientierten lichten Gestaltung, welche zentrale Forderungen des Bauhauses umsetzt, sowie in seiner industriellen Vorgeschichte.

Das Atelierhaus Wiesenstrasse 29 liegt an dem kleinen Fluss Panke, gegenüber dem Gedenkstein für den «Roten Wedding», der an die Opfer eines vorsätzlich brutalen Polizeieinsatzes im Mai 1929 erinnert. Zuvor stand auf dem Grundstück das Geburtshaus des Schriftstellers Theodor Plievier (geboren 1892 in Berlin, gestorben 1955 im schweizerischen Avegno).

In der unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich die international bekannten Bildhauerwerkstätten, zahlreiche weitere Atelierstandorte und das ebenfalls von der Stiftung Edith Maryon (zusammen mit der Stiftung trias) erworbene Baudenkmal Gottschedstraße 4 der ExRotaprint gGmbH.

Rigaerstrasse 78

Das Gebäude (www.rigaer78.org) besteht aus einem Vorder- und einem Hinterhaus, sowie zwei Seitenflügeln, wovon der eine sich in einem derart maroden Zustand befand, dass er abgerissen werden musste. Die Gebäude haben eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die von Besetzung, Abbruch, Verkauf, Kampf um Erhalt und Kreativität im Umgang mit Lebensraum, ebenso wie von der legendären Russenbar geprägt ist. Ursprünglich war es eines der ersten besetzen Häuser nach der Wende, was es blieb, bis die Stiftung Edith Maryon das Gelände 2008 kaufte. Sie wiederum verkaufte das Gebäude auf der Basis eines Erbbaurechtsvertrages mit einer Dauer auf 99 Jahre an die Rigaer 78 GmbH, die ihrerseits aus zwei Gesellschaftern, dem Hausverein, bestehend aus den Bewohnern, und dem Mietshäuser Syndikat besteht. Dieses tritt als Garant auf, dass das Gebäude nicht weiter veräussert werden kann. Die Rigaer 78 GmbH entrichtet einen Erbbaurechtszins an die Eigentümerin des Bodens. Damit wendet die Stiftung Edith Maryon zum wiederholten Male ein sinnvolles Verfahren an, welches gleichzeitig günstiges Wohnen und die Verunmöglichung von Spekulation garantiert.
Seither hat sich die Bewohnerzahl auf 50 verfünffacht. Die vermieteten Einheiten sind keine Wohnungen sondern Zimmer, in denen gewohnt und gearbeitet wird. Die Gebäude wurden einer umweltschonenden und sanften Renovation unterzogen, wobei auch Räume für soziokulturelle Projekte wie öffentliche Dunkelkammer, Tauschbörse und Begegnungsstätten entstanden sind.

ExRotaprint

ExRotaprint ist das ehemalige Produktionsgelände der Druckmaschinenfabrik Rotaprint in dem Berliner Stadtteil Wedding. Nach langen Verhandlungen mit Bezirk, Senat und Liegenschaftsfonds konnte 2007 die von den Mietern gegründete ExRotaprint gGmbH das Gelände übernehmen. Ziele des Projekts sind die Entwicklung des Standorts für eine heterogene Nutzung aus „Arbeit, Kunst, Sozialem“ und günstige Mieten für alle. ExRotaprint vermietet zu je einem Drittel Flächen an Gewerbebetriebe, soziale Einrichtungen und Kreative. Das Gelände steht allen gesellschaftlichen Gruppen offen und fördert das Miteinander und den Austausch.

Der Kaufpreis des Geländes war in den 2000er Jahren mit 600.000 Euro so günstig, dass der von der Initiative selbstgewählte Verzicht auf Profit durch Eigentum auf ein solides Fundament gestellt werden musste. Dafür hat ExRotaprint eine rechtliche Klammer aus Erbbaurecht und Gemeinnützigkeit aufgestellt. Die Gebäude sind in Besitz der ExRotaprint gGmbH. Der Boden ist zu gleichen Teilen im Eigentum der  Stiftung trias und der Stiftung Edith Maryon. Auf der Grundlage eines 99-jährigen Erbbaurechts bewirtschaftet ExRotaprint das Gelände und verantwortet alle Aspekte der Projektentwicklung, der Vermietung, der Finanzierung und der Sanierung. Die Stiftung trias und die Stiftung Edith Maryon sichern als Bodeneigentümer die Ziele der Initiatoren langfristig ab und schliessen den Verkauf der Anlage aus. Als gemeinnützige GmbH ist ExRotaprint den selbst gewählten gemeinnützigen Zielen verpflichtet. Gewinne müssen für den Erhalt des Baudenkmals und die Förderung von Kunst und Kultur eingesetzt werden, ein Abfluss von Kapital ist ausgeschlossen. Die schrittweise Sanierung des Baudenkmals mit seinen faszinierenden Gebäuden aus den 1950er Jahres des Architekten Klaus Kirsten ist eine zentrale Aufgabe des Projekts.

Am Kräherwald 313

Eine Familie in Stuttgart verfügte über einen beträchtlichen Eigenmittelanteil zum Erwerb eines Hauses. Trotz dieser finanziell gesicherten Ausgangslage suchte die Familie die Zusammenarbeit mit uns, um Grund und Boden aus dem Privatbesitz heraus zu lösen. In unmittelbarer Nähe zur Waldorfschule konnte dann ein Haus gefunden werden. Der Kauf wurde wie folgt abgewickelt: unsere Stiftung kaufte das freistehende Zweifamilienhaus inkl. Grundstück. Anschliessend verkauften wir das Haus im Baurecht an die Nutzerfamilie. Das Baurecht wurde für eine Periode von 99 Jahren gewährt. Der von uns in den Boden geleistete Anteil des Kaufpreises wird von der Nutzerfamilie verzinst und getilgt. Nach Beendigung der Baurechtszeit geht die Liegenschaft entschädigungslos in das Eigentum unserer Stiftung über.

Wohninitiative Berg

Mit dem Gedanken an ein Nachbarschaftsnetzwerk und gegenseitiger Unterstützung entstand die Wohninitiative Berg. Mehrere Familien begannen gemeinsam eine Siedlung zu planen, in welcher Nachbarschaft und Freundschaft, sowie der Gedanke der Mehrgenerationen im Vordergrund stehen soll. Da nicht jede Familie das notwendige Startkapital aufweisen konnte, erwarb die Stiftung Edith Maryon gGmbH die Grundstücke und verpachtete sie im Erbbaurecht an die einzelnen Familien. Hierbei ist der besondere Gedanke, Grund und Boden zu neutralisieren und aus dem Erbstrom herauszunehmen.

Mit Wirkung zum 1. Dezember 2015 ging die Liegenschaft auf unsere Tochtergesellschaft Terra Libra Immobilien GmbH über.