Kastanienallee 86
Seit über 30 Jahren ist das «Tuntenhaus» ein Wahrzeichen der queeren Community in Berlin. Das vor der Wende 20 Jahre lang ungenutzte Gebäude wurde 1990 besetzt, kurz darauf schloss man mit den Bewohner*innen Mietverträge ab. Als die Liegenschaft Anfang 2024 an einen privaten Investor verkauft wurde, drohte das Aus. Die Hausgemeinschaft lehnte sich öffentlichkeitswirksam auf und das Bezirksamt Pankow griff ein, indem es – im Sinne des Milieuschutzes – sein Vorkaufsrecht ausübte: Die nur durch bezahlbaren Wohnraum mögliche queere Subkultur im und ums Tuntenhaus sollte für ein diverses, heterogenes Pankow erhalten werden. Bedingung des Bezirksamts für diese Intervention war, dass sich eine geeignete Käuferschaft für die Übernahme und den Erhalt des dringend sanierungsbedürftigen Hauses fände. Die Spende einer grosszügigen Privatperson ermöglichte es unserer Stiftung, als zukünftige Eigentümerin einzuspringen und dieses letzte Wohnprojekt seiner Art damit zu sichern. Die Genossenschaft SelbstBau eG wird die aus Vorderhaus, Seitenflügel und Quergebäude bestehende Liegenschaft in unserem Auftrag behutsam sanieren; nach Abschluss der Instandsetzungsmassnahmen übernimmt sie sie im Erbbaurecht.
Projektdaten | |
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Standort | Kastanienallee 86, 10435 Berlin, Deutschland |
Grundstück | 698 m2 |
Baujahr | um 1870 |
Projektthema | Gemeinschaftswohnen, Kultur und Gewerbe |
Nutzung | Wohnungen, preisgünstige «Küche für alle», Lebensmittelverteilstelle |
Projektpartner | Privatperson(en) |
Vertragsart | Miete |
Stiftungsunternehmen | Stiftung Edith Maryon |
Projektentstehung | Kauf |
Projektbeginn | 2024 |