Jülicher Strasse 30

Im Frühjahr 2012 verstarb Frau Ilse Haagen und vermachte uns ein bereits von ihrem Vater erworbenes Wohn- und Geschäftshaus im Berliner Stadtteil Wedding (Gesundbrunnen). Das Haus liegt direkt an der Bornholmer Strasse, nahe dem gleichnamigen S-Bahnhof. In einem zuvor mit ihr geführten Interview sprach Frau Haagen über ihr Anliegen und die Motive für ihre Zusammenarbeit mit unserer Stiftung: «Es ist nicht sozial, mit Grundstücken zu spekulieren. Es ist ja heute nicht mehr selbstverständlich, dass man an Prinzipien festhält… Der Stiftung Edith Maryon aber traue ich zu, dass sie ihr Prinzip durchhält, nämlich Grund und Boden auf Dauer aus der Spekulation herauszuhalten. Die Stiftung übernimmt schliesslich viele Liegenschaften, mit denen die anderen nicht mehr fertig werden, und sie hat das Wissen, wie man mit Häusern umgehen muss. Mein Wunsch ist, dass das Haus in einem guten Zustand erhalten bleibt.» Als testamentarische Auflagen hat Frau Haagen verfügt, dass das Haus langfristig von der Stiftung zu halten ist und mindestens 90 Prozent der Erträge in das Grundstück reinvestiert werden. Diesen Verpflichtungen kamen wir nach, indem wir das fünfgeschossige Gebäude unter gleichermassen sozialen wie ökologischen Gesichtspunkten saniert, instandgesetzt und zugleich behutsam modernisiert haben. Aufgrund des enormen Instandhaltungsrückstaus waren rund zwei Drittel der Investitionskosten nicht umlegbare Kosten für Instandsetzung. Alle Wohnungen wurden als Mietwohnungen erhalten. Grösster Einzelmieter ist die Kaspar Hauser Stiftung mit ambulant betreutem Wohnen (Wohngemeinschaften).

Projektdaten
Standort Jülicher Straße 30, 13357 Berlin, Deutschland
Grundstück 1035 m2
Baujahr ca. 1910
Projektthema Kultur und Gewerbe, Wohnen
Nutzung 4 Gewerbe- und 33 Wohneinheiten
Projektpartner Diverse, Privatperson(en)
Vertragsart Miete
Stiftungsunternehmen Stiftung Edith Maryon
Projektentstehung Erbschaft
Projektbeginn 2012